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Basketball-Bundesliga Basketball-Bundesliga: Magischer Malte Schwarz schießt MBC zum Sieg

Von BIRGER ZENTNER 09.11.2013, 22:04
Walter Simon vom MBC versucht sich im Wurf gegen Max Weber und Isaac Butts, Martins Meiers beobachtet die Aktion. (Foto: Michael Thomé)
Walter Simon vom MBC versucht sich im Wurf gegen Max Weber und Isaac Butts, Martins Meiers beobachtet die Aktion. (Foto: Michael Thomé) Michael Thomé Lizenz

WEISSENFELS/MZ - Als ob es Patrick Elzie geahnt hätte. „Auf den Malte Schwarz muss man aufpassen“, hatte der Trainer von Aufsteiger Rasta Vechta im MZ-Interview drei Tage vor dem Spiel in Weißenfels gewarnt. Das habe er auch seinen Jungs gesagt - nur, so die Botschaft des 87:84-Sieges des Mitteldeutschen BC am Sonnabend: Sie haben offenbar nicht zugehört.

Malte Schwarz feierte am Sonnabend in der Weißenfelser Stadthalle eine Art Wiederauferstehung. Nach eher schwacher Wurfquote im bisherigen Saisonverlauf brachte er bei neun Versuchen sieben Drei-Punkte-Würfe im Korb unter. Eine sensationelle Quote und ein entscheidender Beitrag zum Sieg der Gastgeber. Auch wenn der eine Verlängerung brauchte.

„Noch nie ist soviel mit mir geredet worden, wie in der Woche vor dem Spiel“, sagte Schwarz nach dem Spiel. „Alle Mannschaftskameraden haben mir Mut gemacht, gesagt, dass sie an mich und meine Fähigkeiten glauben.“ Und zum Schluss hat er selbst daran geglaubt. Selbst von Fehlwürfen am Anfang der Partie hatte er sich nicht entmutigen lassen. Und so wurde er am Ende zum Matchwinner. Vor allem in jener Szene, als die Uhr im vierten Viertel noch neun Sekunden Spielzeit anzeigte. 72:75 stand es da aus Sicht des MBC. Für die Gastgeber gab es nur noch einen Angriffszug und der musste mit einem gelungenen Drei-Punkte-Wurf enden, um sich in die Zusatzzeit zu retten.

Einwurf, Pass, Schwarz hat den Ball, setzt den Wurf an und trifft unter dem ohrenbetäubenden Jubel der 2 250 Fans. „So hatten wir es in der Auszeit verabredet und so ist es auch gelungen“, sagte Schwarz überglücklich.

Sonderlob für Leutloff

Für Trainer Silvano Poropat war die Leistung so gut, dass er von sonstigen Gepflogenheiten abwich und in der Pressekonferenz Malte Schwarz hervorhob. Und noch einen zweiten: Sascha Leutloff. Der machte zwar nur sechs Punkte, aber war kämpferisch vorbildlich, stand den Gegenspielern quasi auf den Füßen, riss Lücken im Angriff. Die Verlängerung machte der MBC dann zum Schaulaufen. Schnell zog er auf 86:78 davon. Zu viel Rückstand für Vechta, um noch einmal zurückzukommen.

Doch bei aller Freude über den Sieg blieben die Schwächen des MBC offenbar. „Wir haben sehr, sehr glücklich gewonnen“, sagte Poropat, „aber insgesamt nicht gut gespielt.“ So monierte er eine Vielzahl von Ballverlusten. Die gab es bei Pässen ebenso wie durch schlechte Ballbehandlung. Allein Josh Parker war vier Mal betroffen, was stets zu schnellen Gegenstößen der Niedersachsen und meist zum Korberfolg führte.

Auch das Manko im Spielaufbau ist nicht behoben. Poropat schickte zuerst Daniel Hain ins Rennen, der seine Sache recht gut machte, fünf Vorlagen spielte und sich dieses Mal sogar mit einem Dreier belohnte. Parker war einerseits mit 17 Zählern zweitbester Werfer, hatte andererseits beim Lenken des Angriffsspiel nicht viel anzubieten. Dafür sprang Angelo Caloiaro immer wieder in die Bresche und lieferte neben seinen 16 Punkten auch noch fünf Vorlagen.

Wieder Center mit Fouls raus

Noch ein zweites Problem wurde deutlich. Die beiden Center Djordje Pantelic und Martins Meiers mussten nach je fünf persönlichen Fouls vorzeitig vom Feld. Weil er das offenbar ahnte, hatte Poropat schon kurz vor der Pause experimentiert und Leutloff sowie Caloiaro auf die Center-Position gestellt, was in der Schlussphase noch einmal zu Ehren kam und funktionierte.

Verbessert zeigte sich die Mannschaft bei den Rebounds, den Balleroberungen nach Fehlwürfen. Da war das Verhältnis zu Vechta nahezu ausgeglichen. Und das ist durchaus ein Maßstab, war Vechta bislang in der Saison die stärkste Rebound-Mannschaft der Liga, der MBC die schwächste.