Testspiel gegen HSV: Testspiel gegen HSV: 1.FC Magdeburg kassiert unverdiente Pleite gegen Bundesligisten

Magdeburg - Wenn Fußball zur Nebensache wird: Das Testspiel des 1. FC Magdeburg gegen den Hamburger SV stand am Donnerstagabend im Zeichen von Hannes S., dem 25 Jahre alten FCM-Fan, der am vergangenen Sonnabend verunglückt war und im Krankenhaus weiterhin um sein Leben kämpft.

Die Spieler des Drittligisten liefen mit einem großen Banner ein: „Kämpfe Hannes!“ Auch im „Block U“ wurden Spruchbänder präsentiert. Auf dem größten stand geschrieben: „Du kämpfst gerade den härtesten Kampf, aber du kämpfst ihn nicht alleine! Immer weiter, Hannes!“

Während das Bangen um Hannes weitergeht, sahen die FCM-Anhänger auf dem Platz einen ansprechenden Auftritt ihres Teams. Trotzdem mussten sich die Blau-Weißen vor 7.213 Zuschauern mit 1:2 geschlagen geben.

FCM-Coach Jens Härtel gab seinen Ersatzmännern die Chance, sich gegen den kriselnden Bundesligisten zu beweisen. Mit dem 23 Jahre alten Niederländer Yannick Cortie und dem 30 Jahre alten Spanier José Manuel Casado standen zwei Testspieler in der Startelf.

Cortie spielte auf der linken, Casado auf der rechten Abwehrseite. Doch bereits nach drei Minuten leistete sich der erfahrene Spanier einen groben Patzer: Seinen missglückten Rückpass nahm Hamburgs Nicolai Müller dankend an und netzte zur frühen Führung ein. 

Wer nun eine Klatsche für den Drittligisten erwartete, hatte sich jedoch getäuscht. Statt Hamburg spielte Magdeburg. Sechs Ecken hatte sich der FCM bis zur Pause erspielt, der HSV nur eine.

Immer wieder tauchten die Blau-Weißen im Strafraum des Bundesligaschlusslichts auf. Die Verteidigung des Teams von Neu-Trainer Markus Gisdol präsentierte sich chaotisch. 

Magdeburgs Abwehrmann Steffen Puttkammer köpfte den Ball kurz nach dem Gegentreffer an die Latte. Weitere aussichtsreiche Möglichkeiten - unter anderen durch Florian Kath und Julius Düker - blieben ungenutzt.

Magdeburgs Verteidigung wurde wenig gefordert. Zweimal musste Reservekeeper Lukas Cichos dann aber doch glänzend parieren: Nach 20 Minuten gegen Aaron Hunt und zehn Minuten später gegen Gian-Luca Waldschmidt. So blieb es bis zur Pause bei der knappen Führung für den HSV. 

Der FCM zeigte aber auch im zweiten Abschnitt seine oft gepriesene Mentalität. Selbst diese bedeutungslose Testpartie sollte um jeden Preise gewonnen, zumindest nicht verloren werden.

Beide Trainer wechselten durch. Beim HSV änderte sich allerdings kaum etwas. Dem Schlusslicht gelangt es glänzend, zu präsentieren, warum es ganz unten am Tabellenende der deutschen Beletage steht. 

Das offenbarte sich auch beim Ausgleich: Nach 65 Minuten düpierte FCM-Stürmer Maurice Exslager den Hamburger Abwehrverbund und zog von rechts aus spitzem Winkel zum 1:1 ab. 

Das wäre mehr als verdient gewesen. Doch nach einem Durcheinander in Magdeburgs Hintermannschaft traf der Hamburger Gian-Luca Waldschmitt zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit doch noch zum Sieg. (mz)