Kommentar zur Ausgliederung beim FCM Kommentar zur Ausgliederung beim 1. FC Magdeburg: Herz folgt Verstand

Magdeburg - Da das Wort jetzt wieder fallen darf: Die Ausgliederung der Profiabteilung des 1. FC Magdeburg war - früher oder später - tatsächlich alternativlos! Das hatte Manager Mario Kallnik bereits vor anderthalb Jahren so erkannt und tituliert – nur leider auch etwas brachial kommuniziert.
Damals war es verständlich, dass sich die Mitglieder, besonders die Fußballromantiker unter ihnen, vor den Kopf gestoßen fühlten und Angst hatten. Aber seit Sonntag ist alles anderes.
Der 1. FC Magdeburg behält die Kontrolle
Der FCM marschiert mit großen Schritten in Richtung zweite Liga. Sportlich sowieso. Spätestens seit dem 3:0 gegen Osnabrück. Und jetzt auch finanziell. Die Klubbosse haben es perfekt verstanden, ihren Mitgliedern die – nachvollziehbare - Angst vor dem Neuen zu nehmen. Mit einer an manchen Stellen fast schon etwas zu pathetischen Werbekampagne – aber lieber so als gar nicht. Das blau-weiße Herz musste nun einmal angesprochen werden.
Der Verstand konnte ohnehin nur dafür entscheiden. Ein mitgliederfreundlicheres Modell einer Ausgliederung gibt es nicht. Identitätsverlust? Fremdsteuerung? Keine Angst, keine Angst! Die Vereinsmitgliederversammlung kann künftig noch immer Weisungen an die GmbH-Chefs aussprechen. Zum Beispiel müssen die Mitglieder mit mindestens einer Dreiviertel-Mehrheit den Einstieg eines Investors gutheißen. Dem Verein müssen immer 51 Prozent an der Tochtergesellschaft gehören.
Vertrauen in die FCM-Bosse
Der FCM bleibt der FCM. „Einmal, immer“, wie Präsident Peter Fechner seine umjubelte Emotions-Rede am Sonntag schloss. Und: Der 1. FC Magdeburg wird – wie es im Vereinslied heißt – durch das Votum tatsächlich niemals untergehen. Zumindest kann das nicht mehr so schnell passieren wie zuvor. Denn: Ginge eine Tochterfirma insolvent, wäre der Klub nicht in seiner Existenz gefährdet.
Bedeutet: Der FCM könnte künftig etwas mehr Risiko gehen, um nicht ewig in der dritten Liga zu versauern. Zum Beispiel, was Transfers betrifft. Das wäre bei den falschen Personen in der Chefetage zwar auch gefährlich.
Nur zum Glück für den FCM: Kallnik, Fechner und Co. sind genau die richtigen Personen in der Chefetage. Das haben sie in den vergangenen Jahren bewiesen. Und nun mit dem Umgang mit dem Ausgliederungsthema erneut.