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"Wir sind so unglücklich gebrochen und ausgebrannt" "Wir sind so unglücklich gebrochen und ausgebrannt": Annelis Familie veröffentlicht bewegende Traueranzeige

23.08.2015, 12:05
Blumen und Kerzen liegen in Lampersdorf an der Einfahrt des Bauernhofes, in dem die Polizei die entführte und ermordete 17-jährige Anneli gefunden hat.
Blumen und Kerzen liegen in Lampersdorf an der Einfahrt des Bauernhofes, in dem die Polizei die entführte und ermordete 17-jährige Anneli gefunden hat. dpa Lizenz

Klipphausen - Mit bewegenden Worten in der "Sächsischen Zeitung" haben die Angehörigen von Anneli aus Sachsen Abschied genommen. Das junge Mädchen wurde vor zehn Tagen entführt und wenig später ermordet. Die Worte lassen das Leid und die Trauer der Familie und der Angehörigen nur erahnen:

Ein Engel ist geboren, beschütze uns!

Unser Liebstes auf der ganzen Welt
Unser Baby
Unsere Maus
Unser Schätzchen
Unsere kleine Klavierspielerin
Aus unserem Leibe gerissen"

Anneli-Marie - Geboren am 22.06.1998 Genommen am 14.08.2015

Wir sind so unglücklich, gebrochen und ausgebrannt, wir vermissen unser Kind so sehr.

- sie lacht nicht mehr
- sie kocht keine Nudeln mehr
- sie lässt nichts mehr herumliegen
- sie spielt kein Klavier mehr
- sie......"

Anstelle des Wortes „gestorben“ steht in der Anzeige „genommen“. Der Text der Traueranzeige reißt abrupt ab, genau wie ihr Leben. Die Menschen in Klipphausen sind erschüttert über die Tragödie, die ein ganzes Dorf erstarren lässt.

Am 29. August wird es eine Trauerfeier geben, zu der die Familie in der Todesanzeige einlädt. Anneli wird am gleichen Tag beigesetzt. Das sagte Bernd Oehler, Pfarrer der evangelischen Kirchgemeinde St. Afra in Meißen, zu der die Familie der 17-Jährigen Gymnasiastin gehört, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Oehler wird auch den Trauergottesdienst halten. Anschließend soll die Beisetzung auf dem Friedhof in Sora erfolgen.

Mit einem bewegenden Post bedankte sich die Familie auf Facebook für die rege Anteilnahme der Öffentlichkeit. Der Post wurde 2000 Mal geteilt. Viele Menschen drücken ihr Beileid für die Angehörigen im sozialen Netz aus.

Genaue Todesursache noch nicht bekannt

Anneli war den Ermittlungen zufolge am 13. August von zwei Männern auf einem Feldweg in der Nähe ihres Elternhauses in Robschütz entführt worden. Unmittelbar danach verlangten die Täter 1,2 Millionen Euro Lösegeld von ihrem Vater. Eine Übergabe scheiterte, weil die Erpresser überfordert waren. Die mutmaßlichen 61 und 39 Jahre alten Täter sitzen in Untersuchungshaft.

Die genaue Todesursache und der konkrete Zeitpunkt des Todes sind auch nach der Obduktion noch nicht bekannt. Nach einem Bericht der „Dresdner Morgenpost“ hatte sich der 39-Jährige zuvor bei seinem Hausarzt nach der Anwendung und Wirkung von Äther erkundigt.

Die „Bild“-Zeitung berichtete unter Berufung auf Ermittlerkreise, dass Anneli mit Äther betäubt worden sei. Die Todesursache sei das Betäubungsmittel aber wohl nicht gewesen, hieß es. Die Staatsanwaltschaft Dresden machte wegen der laufenden Ermittlungen dazu keine Angaben. (red/dpa)

Blumen, Kerzen und Kuscheltiere liegen an der Einfahrt des Bauernhofes, in dem die Polizei die entführte und ermordete 17-jährige Anneli gefunden hat.
Blumen, Kerzen und Kuscheltiere liegen an der Einfahrt des Bauernhofes, in dem die Polizei die entführte und ermordete 17-jährige Anneli gefunden hat.
dpa Lizenz