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Sex, Skandale und Satire Sex, Skandale und Satire: Diese zehn Fernseh-Ereignisse prägten 2020

04.01.2021, 14:00
Mit seinen bizarren Aussagen zur Corona-Pandemie sorgt der Schlagerstar Michael Wendler für große Aufregung.
Mit seinen bizarren Aussagen zur Corona-Pandemie sorgt der Schlagerstar Michael Wendler für große Aufregung. dpa

Berlin - Was hinterließ 2020 Eindruck im Fernsehen? Meistgesehene Unterhaltungssendung ist natürlich wieder der Münster-«Tatort».

Und sonst? Live-Momente, Ungewöhnliches und Abschiede in einem Überblick:

Letzte Lindenstraße

Die letzte und 1758. Folge des ARD-Klassikers «Lindenstraße» nach fast 35 Jahren ist am 29. März unspektakulär. In der Schlussszene steht Helga Beimer (Marie-Luise Marjan) auf der Straße und lässt ihren Blick verklärt schweifen. Dann geht sie ins Restaurant «Akropolis» zur Feier ihres 80. Geburtstags.

Kein Eurovision Song Contest

Das gab es noch nie, dass der seit 1956 jährliche ESC abgesagt wird. Stattdessen lässt der NDR für die ARD Barbara Schöneberger ein deutsches Finale in Hamburg moderieren und die Leute abstimmen. Aus Sicht der deutschen Zuschauer wird Litauen (The Roop mit «On fire») zum «Sieger der Herzen». Bei einer von Stefan Raab bei ProSieben organisierten ESC-Ersatzshow namens «Free European Song Contest» mit eigenen Songs und dem Moderatorenteam Conchita Wurst und Steven Gätjen gewinnt Nico Santos («Like I Love You») für Spanien. Im Quotenvergleich siegt die ARD. Apropos Wurst: Tom Neuwirth, der hinter Conchita steckt, etabliert sich 2020 als Moderator, auch bei der ProSieben-Show «FameMaker».

Krimiserien-Enden

Zwei sehr erfolgreiche ZDF-Serien enden: Nach 20 Jahren und 30 Folgen ist Senta Berger am 28. März zum letzten Mal als Eva Maria Prohacek in der Samstagskrimireihe «Unter Verdacht» zu sehen. Nach 14 Jahren und 109 Folgen spielt Christian Berkel am 9. Oktober zum letzten Mal den empathischen Berliner LKA-Ermittler Bruno Schumann im Freitagskrimi «Der Kriminalist».

Abschied vom Fernsehballett

Mit einer großen Gala am 31. Oktober im MDR Fernsehen verabschiedet sich nach fast 60 Jahren das Deutsche Fernsehballett vom TV-Publikum. Die Aufträge seien weggeblieben, es gebe keine Sendungen mehr, zu denen das Ballett passe, so die 1962 in der DDR gegründete Truppe. Die 2021 ursprünglich vorgesehene Abschiedstournee fällt wegen der Corona-Pandemie aus.

Michael Wendler

Moderatorin Laura Wontorra spricht schon im März vom «Duell des Jahres», als sich Comedian Oliver Pocher und Sänger Michael Wendler («Egal») bei RTL zur Showdown-Show «Pocher vs. Wendler» treffen. Wendler dreht im Herbst ab und beim Instant-Messaging-Dienst Telegram auf, schimpft auf Regierung und Medien und gibt seinen Posten als DSDS-Juror auf, wehrt sich aber gegen den Vorwurf, ein «Corona-Leugner» zu sein. RTL will seine Hochzeit nicht mehr live im TV übertragen.

Joko & Klaas Live

In der Spielshow «Joko & Klaas gegen ProSieben» treten Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf gegen ihren Arbeitgeber an und können sich eine Viertelstunde zur besten Sendezeit erspielen. Daraus erwachsen mindestens zweimal besondere 15 Minuten: Mitte Mai präsentiert Autorin Sophie Passmann den Beitrag «Männerwelten» rund um Sexismus. Es geht unter anderem um dumme Sprüche oder ungefragt geschickte Penisbilder (Dick Pics). Mitte September schildert Milad aus Afghanistan in der Mini-Doku «A short story of Moria», unter welch widrigen Bedingungen er auf dem Mittelmeer nach Europa kam und welch unwürdige Zustände er antraf.

Masked Singer

Die zweite und dritte Staffel der ungewöhnlichen Musik-Rateshow mit Promis in Kostümen sind jeweils eine flauschige Ablenkung. Im Frühjahr siegt das Faultier, in dem der Schauspieler Tom Beck («Alarm für Cobra 11») steckt. Im Herbst, als sogar Vicky Leandros mitmacht, gewinnt dann das Skelett, in dem sich Popsängerin Sarah Lombardi verbirgt.

Realityshows

Die Formate «Promis unter Palmen» (Sat.1) und «Das Sommerhaus der Stars» (RTL) fallen durch Z-Promis ohne Manieren und Mobbing-Skandale auf. Viele Zuschauer zeigen sich schockiert und empfinden die Formate als Tiefpunkte der TV-«Unterhaltung».

Böhmermann im ZDF

Satiriker Jan Böhmermann feiert im November seine Premiere im ZDF-Hauptprogramm (vorher ZDFneo). In der ersten Sendung des «ZDF Magazin Royale» befasst sich der 39-Jährige mit dem Messenger-Dienst Telegram und den dortigen Verschwörungstheoretikern.

Keine EM

Normalerweise wäre klar gewesen, was 2020 die mit Abstand höchsten Einschaltquoten eingefahren hätte: natürlich König Fußball. Doch die Pandemie führt zur Absage der Europameisterschaft; und auch sonst hat es der vielfach ohne Stadionpublikum gespielte Lieblingssport der Deutschen schwer in diesem Fernsehjahr. (dpa)