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Gesundheit in Sachsen-Anhalt Retter oft zu spät am Einsatzort - Hier gab es besonders auffällige Abweichungen

Bei einem Notfall soll der Rettungsdienst zügig da sein, um Menschen zu helfen. Weil das nicht immer klappt, gibt es in Sachsen-Anhalt Kritik.

Von dpa/DUR Aktualisiert: 02.05.2024, 16:53
Rettungswagen erreichen in Sachsen-Anhalt oft nicht in der vorgegebenen Zeit ihr Ziel.
Rettungswagen erreichen in Sachsen-Anhalt oft nicht in der vorgegebenen Zeit ihr Ziel. Symbolfoto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Magdeburg. - In Sachsen-Anhalt ist der Rettungswagen in vielen Fällen nicht innerhalb der gesetzlichen Frist von zwölf Minuten vor Ort. In keinem einzigen Landkreis gelang im vergangenen Jahr eine angestrebte Zielerfüllung von 95 Prozent, wie aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Rüdiger Erben (SPD) hervorgeht.

Demnach schnitten die Stadt Dessau-Roßlau (91,6 Prozent) und der Landkreis Anhalt-Bitterfeld (89,5) am besten ab, der Landkreis Jerichower Land (63,9) und die Landeshauptstadt Magdeburg (68,3) am schlechtesten.

Dokumentation der Kleinen Anfrage von Rüdiger Erben

Frage von Rüdiger Erben: In wie viel Prozent der Notfälle wurde die Hilfsfrist für den RTW (Rettungswagen, d.Red.) im Jahr 2023 eingehalten?

Antwort der Landesregierung: Folgende Zahlen sind der Landesregierung durch die Träger des Rettungsdienstes mitgeteilt worden.*

  • Jerichower Land 63,94 %
  • Landeshauptstadt Magdeburg 68,33 %
  • Wittenberg 78,30 %
  • Harz 78,64 %
  • Burgenlandkreis 79,75 %
  • Stendal 79,76 %
  • Altmarkkreis Salzwedel 82,80 %
  • Salzlandkreis 84,30 %
  • Stadt Halle (Saale) und nördlicher Saalekreis 84,91 %
  • Saalekreis 85,16 %
  • Mansfeld-Südharz 86,86 %
  • Börde 87,02 %
  • Anhalt-Bitterfeld 89,54 %
  • Stadt Dessau-Roßlau 91,56 %

Kritik von Rüdiger Erben: „Wenn im Gesetz 95 Prozent steht, gilt das auch“

Bei den Planungen sind die Standorte der Rettungswachen laut Innenministerium durch die Träger des Rettungsdienstes so zu bestimmen, dass unter gewöhnlichen Bedingungen die Hilfsfrist in 95 Prozent aller Fälle eingehalten werden kann. „Da in einem Kalenderjahr nicht immer gewöhnliche Bedingungen herrschen, sind auch Quoten unterhalb dieser Grenze als ausreichend anzusehen“, hieß es.

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Das Innenministerium hat das Landesverwaltungsamt beauftragt, die auffälligen Abweichungen in Magdeburg und im Landkreis Jerichower Land zu überprüfen.

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„Wenn im Gesetz 95 Prozent steht, gilt das auch“, sagte Erben am Montag. Die Defizite seien erheblich. Innenministerium und Landesverwaltungsamt müssten gezielter nach den Ursachen suchen, warum die Vorgaben in den einzelnen Regionen nicht erreicht würden, so Erben. Ein Grund könne sein, dass die Rettungswagen durch Veränderungen in der Krankenhauslandschaft länger gebunden seien.

* Die ansteigende Anordnung wurde durch die Redaktion vorgenommen.