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Umwelt Nabu: Einige Vogelarten früher aus Winterquartieren zurück

Mit der „Stunde der Gartenvögel“ vom Nabu soll ermittelt werden, wie es den Vögeln geht. Ein Ergebnis der Zähl-Aktion: Das milde Frühjahr hat sich zuletzt in der Vogelwelt bemerkbar gemacht.

Von dpa 23.05.2024, 11:31
Eine Vogelkundlerin steht in einem Garten und kreuzt die Zählhilfe für die unterschiedlichen Vögel an, die sie beobachtet.
Eine Vogelkundlerin steht in einem Garten und kreuzt die Zählhilfe für die unterschiedlichen Vögel an, die sie beobachtet. Mohssen Assanimoghaddam/dpa/Archivbild

Hannover - Milde Temperaturen haben in den vergangenen Wochen wohl einige Vogelarten früher aus ihren Winterquartieren nach Niedersachsen zurückkehren lassen. Das legen Daten nahe, die bei der Zähl-Aktion „Stunde der Wintervögel“ des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) erhoben wurden. „Das überdurchschnittlich warme Frühjahr hat sich offenbar in der Vogelwelt bemerkbar gemacht, indem einige Arten früher zurückgekehrt sind oder mit der Brut früher gestartet haben“, sagte Renée Gerber vom Nabu Niedersachsen in einer Mitteilung am Donnerstag. Daran habe auch ein kurzer Kälteeinbruch im April nichts geändert. 

So wurde bei der Zähl-Aktion am langen Himmelfahrtswochenende etwa der Zilpzalp 8 Prozent häufiger gesichtet als bei der Aktion im Vorjahr. Der Vogel mit dem gelblichen Gefieder verbringt die Wintermonate vor allem im Mittelmeerraum. „Als Mittel- und Kurzstreckenzieher ist er, wie auch einige andere Arten, etwas früher aus seinem Winterquartier zurück nach Deutschland gekommen“, sagte Gerber. Bei Schwalben ging dagegen die Zahl der Sichtungen zurück: Mehlschwalben wurden 5 Prozent weniger gemeldet, Rauchschwalben 26 Prozent weniger als im Vorjahr. 

Der Nabu hatte zum 20. Mal zu der bundesweiten Zählaktion aufgerufen. Anhand der gesammelten Daten könnten Bestandstrends zu einzelnen Vogelarten ermittelt werden, hieß es. So ließen sich Naturschutzmaßnahmen ausrichten. Mehr als 6500 Menschen beteiligten sich in Niedersachsen an der Aktion. Sie zählten und meldeten mehr als 140.000 Vögel. Am häufigsten wurden in Niedersachsen Haussperlinge, Amseln, Kohlmeisen und Stare gesichtet.