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Kindstod in der DDR Kindstod in der DDR: Anklage spricht von "fast perfektem Verbrechen"

04.10.2016, 12:02

Neuruppin - Im Indizienprozess gegen eine Frau, die vor 42 Jahren ihren acht Jahre alten Sohn umgebracht haben soll, hat die Staatsanwaltschaft zehn Jahre Haft wegen Mordes gefordert. In ihrem Plädoyer sprach Staatsanwältin Anette Bargenda am Dienstag vor dem Landgericht Neuruppin von einem „fast perfekten Verbrechen“ der heute 74-Jährigen.

„Die Angeklagte wollte, dass alles wie ein Unfall aussieht. Knapp 40 Jahre hat dies auch funktioniert“, sagte sie. Der Prozessverlauf habe dies widerlegen können. „Alles spricht für ein absolut geplantes Vorgehen“, stellte Bargenda fest.

Die Anklage wirft der heute in Göttingen lebenden Mutter vor, 1974 ihren schlafenden Sohn nachts in die Küche getragen und dann in die Nähe des Gasherds gelegt zu haben. Er soll Kohlenmonoxid eingeatmet haben. Bislang hat die heute 74-Jährige die Tat stets abgestritten. Ein Rechtsmediziner hatte einen Unfall als Todesursache ausgeschlossen.

Zu DDR-Zeiten wurde das Todesermittlungsverfahren aus nicht bekannten Gründen eingestellt. Aufgrund einer anonymen Anzeige kam es zu einem neuen Verfahren. (mz/dpa)