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Hintergrund Hintergrund: Nur Russlands Raumschiffe halten Verbindung zur ISS

27.01.2004, 11:40
Die US-Raumfähre "Columbia" zerfällt beim Eintritt in die Athmosphäre in großer Höhe über Nordtexas in mehrere Teile, die auf ihrem Weg Richtung Florida teilweise verglühen (Archivbild vom 01.02.2003). Alle sieben Astronauten kamen bei dem Unglück ums Leben. Die NASA verhängte ein Startverbot für die anderen Space Shuttles. (Foto: dpa/ROBERT McCULLOUGH/ COPYRIGHT 2003 THE DALLAS MORNING NEWS)
Die US-Raumfähre "Columbia" zerfällt beim Eintritt in die Athmosphäre in großer Höhe über Nordtexas in mehrere Teile, die auf ihrem Weg Richtung Florida teilweise verglühen (Archivbild vom 01.02.2003). Alle sieben Astronauten kamen bei dem Unglück ums Leben. Die NASA verhängte ein Startverbot für die anderen Space Shuttles. (Foto: dpa/ROBERT McCULLOUGH/ COPYRIGHT 2003 THE DALLAS MORNING NEWS) THE DALLAS MORNING NEWS

Moskau/dpa. - Seit dem Absturz des US-Shuttles «Columbia» ruht die gesamte Versorgung der Internationalen Raumstation ISS auf den Schultern der russischen Raumfahrt. Das Kosmos-begeisterte Russland ist stolz auf die Verantwortung, trägt aber schwer an den zusätzlichen Lasten.

Bei der Transportkapazität können die russischen Raumschiffe nicht mit den amerikanischen Raumfähren mithalten. Eigentlich wollten die USA und Russland 2003 gemeinsam 33 Raumfahrer auf die ISS bringen. Nach dem «Columbia»-Unglück flogen die dreisitzigen russischen Sojus- Raumschiffe nur sechs Menschen ins All. Damit konnte nur jeweils die ohnehin auf zwei Mann reduzierte Langzeitbesatzung ausgetauscht werden. Auch 2004 sind nur zwei bemannte Flüge geplant.

Die unbemannten russischen Raumfrachter vom Typ Progress bringen jeweils 2,6 Tonnen Nachschub zur ISS - viel weniger als die US- Shuttles. Die Fracht reicht gerade aus, um die Station mit Treibstoff und die Besatzung mit Luft, Wasser und Lebensmitteln zu versorgen. Vier Progress-Starts sind für dieses Jahr geplant. Neue Bauteile für die Raumstation könnten nur die Shuttles transportieren.

Der Start jeder Versorgungskapsel auf einer Sojus-Trägerrakete kostet Russland etwa 700 000 Millionen Rubel (20 Millionen Euro), die bemannten Flüge sind noch teurer. Doch selbst bei großzügiger Finanzierung ließe sich die Zahl der Flüge nicht beliebig erhöhen, weil die Bauzeit von Raketen und Kapseln nach Angaben russischer Experten ein bis zwei Jahre beträgt.

Angesichts der Platzknappheit muss Russland auf Einnahmen aus Touristenflügen verzichten. Die beiden ersten Weltraumtouristen Dennis Tito (USA) und Mark Shuttleworth (Südafrika) hatten jeweils geschätzt bis zu 20 Millionen US-Dollar für ihr Abenteuer gezahlt.