Fußball Hertha verpasst Sieg gegen Lüttich im letzten Testspiel
Bundesliga-Absteiger Hertha BSC spielt remis in seinem letzten Testspiel vor dem Zweitliga-Auftakt. Bis kurz vor Schluss führen die Berliner bei Standard Lüttich.

Lüttich - Nur wenige Minuten haben Hertha BSC zum Sieg im letzten Testspiel vor dem Saisonstart in der 2. Fußball-Bundesliga gefehlt. Der Erstliga-Absteiger kam am Freitag bei Standard Lüttich zu einem 1:1 (0:0). Die Mannschaft von Trainer Pal Dardai schlug bei einer Standardsituation zur Führung zu: Nach einer Ecke traf Marc-Oliver Kempf in der 58. Minute. Acht Tage vor dem Meisterschaftsauftakt am kommenden Samstag auswärts gegen Fortuna Düsseldorf sollte es nach einer geräuschvollen Vorbereitung aber doch nichts werden mit einem Sieg. Denis Dragus (86.) gelang noch der Ausgleich für die Gastgeber.
Dardai stellte die Nummer eins der vergangenen Saison, Oliver Christensen, ins Tor. Neuzugang Marius Gersbeck, der zu einem Hoffnungsträger und Publikumsliebling werden sollte, war vom Verein nach den polizeilichen Ermittlungen wegen es Vorfalls im Trainingslager vorläufig suspendiert worden.
Viel zu tun bekam Christensen in der ersten Halbzeit nicht. Viel nach vorn zustande brachte die Hertha in der Phase aber auch nicht. Im zweiten Spielabschnitt durfte der 20 Jahre alte Tjark Ernst, der bisher einmal in der Bundesliga für die Hertha-Profis zum Einsatz gekommen war, zwischen die Pfosten. Am Schlenzer-Tor durch Dragus kurz vor Schluss konnte er nichts machen. Im defensiven Mittelfeld, wo Lucas Tousart nach seinem Weggang ausgerechnet zum Stadtrivalen 1. FC Union nicht mehr zur Verfügung steht, vertraute Dardai neben seinem Sohn Marton dem erst 18 Jahre alten Pascal Klemens.
Praktisch auf der Rückreise vom Trainingslager in Zell am See, in dem die Berliner den belgischen Erstliga-Aufsteiger RWD Molenbeek mit 2:1 geschlagen und gegen den belgischen Meister Royal Antwerpen 0:1 verloren hatten, ließ der deutsche Hauptstadt-Club in Lüttich die Konsequenz nach vorn auch einige Male vermissen.
Beim Eckball durch Marco Richter passte aber alles: Klemens verlängerte den Ball per Kopf und am zweiten Pfosten ließ sich Kempf diese Chance nicht nehmen. Gut zehn Minuten später wäre Richter fast das 2:0 gelungen. Aus der Distanz versuchte er Lüttichs weit vor dem Tor stehenden Keeper zu überwinden - nur die Latte verhinderte den zweiten Hertha-Treffer.
Dass es zwischen den Clubs, die beide zum Portfolio der amerikanischen Investmentfirma 777 gehören, nicht immer freundschaftlich zuging, belegten die Schlussminuten: Nach einem Foul am eingewechselten Eliyas Strasner kam es zu einer Rudelbildung, ehe dann die Lütticher doch noch den Ausgleich bejubeln durften.