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Feuer in historischer Viehauktionshalle Feuer in historischer Viehauktionshalle: Drei Männer gestehen Brandstiftung in Weimar

23.04.2015, 13:10
Die Viehauktionshalle in Weimar (Thüringen) ist in der Nacht vollständig abgebrannt. Der fast 2.500 Quadratmeter große Fachwerkbau stand nach Polizeiangaben in vollem Ausmaß in Flammen und konnte nur noch kontrolliert runterbrennen.
Die Viehauktionshalle in Weimar (Thüringen) ist in der Nacht vollständig abgebrannt. Der fast 2.500 Quadratmeter große Fachwerkbau stand nach Polizeiangaben in vollem Ausmaß in Flammen und konnte nur noch kontrolliert runterbrennen. dpa Lizenz

Weimar/Erfurt - Nach dem Brand der historischen Viehauktionshalle in Weimar haben drei junge Männer gestanden, das Feuer gelegt zu haben. Die Beschuldigten im Alter von 15, 18 und 20 Jahren hätten nach bisherigen Erkenntnissen Brandbeschleuniger benutzt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Für einen politischen Hintergrund gebe es keinen Anhaltspunkt. Der unter Denkmalschutz stehende Fachwerkbau war in der Nacht zum Mittwoch innerhalb kurzer Zeit komplett abgebrannt.

Hinweise aus der Bevölkerung

Durch einen Hinweis aus der Bevölkerung habe zunächst der 20-Jährige festgenommen werden können, hieß es. Auf seinem Handy seien Aufnahmen gefunden worden, aus denen sich ergebe, dass die drei in der Tatnacht die Viehauktionshalle betraten. Zu ihrer Motivation gebe es derzeit „noch keine gesicherten Erkenntnisse“. Die Beschuldigten aus Weimar und dem Landkreis Sömmerda wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft wieder auf freien Fuß gesetzt. Haftbefehl werde nicht beantragt. Die „Thüringische Landeszeitung“ revidierte indes frühere Angaben, wonach die Verdächtigen öffentlich mit der Tat geprahlt hätten.

Die abgebrannte Halle war während der Nazi-Diktatur als zentrale Sammelstelle für die Deportation der Thüringer Juden in die Vernichtungslager missbraucht worden. In der Gegenwart wurde der Fachwerkbau für Konzerte, Tanz- und Theateraufführungen sowie Ausstellungen genutzt. Landtagspräsident Christian Carius sprach sich dafür aus, an der Stelle des niedergebrannten Gebäudes dauerhaft an das dort geschehene Unrecht und das erlittene Leid zu erinnern. Eventuell könnten auch die Überreste der Halle in eine mögliche Gestaltung einbezogen werden, erklärte Carius.