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Kohlenmonoxid-Vergiftung Esslingen bei Stuttgart: Mehrere Tote bei Gasunglück

05.02.2018, 12:54
In Esslingen hat es ein Unglück gegeben.
In Esslingen hat es ein Unglück gegeben. SDMG

Esslingen - Bei den vier Toten in einem Wohnhaus in Esslingen bei Stuttgart handelt es sich der Polizei zufolge um eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern. „Wir gehen von einem tragischen Unglück aus“, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Es gebe keinen Hinweis auf ein Verbrechen oder einen Suizid. Angehörige wollten demnach die türkischstämmige Familie besuchen, aber niemand öffnete die Tür.

An dem Wohnhaus standen Rettungswagen, auch ein Fahrzeug eines Gas-Notdienstes war zu sehen. Die Feuerwehr führe Messungen im und am Gebäude durch, berichtete die Polizei.

Wie es zu dieser überhöhten Gas-Konzentration kommen konnte, sei noch unklar, sagte der Sprecher. Er sprach zuvor von einem „Unglück mit mehreren Toten“. Nähere Einzelheiten wollte er nicht nennen. Die Polizei geht von einer Kohlenmonoxidvergiftung als wahrscheinlichste Todesursache aus. 

Farb- und geruchloses Gas

Immer wieder kommt es zu Unglücken mit Kohlenmonoxid. Erst im Januar hatte sich eine Familie in Ludwigsburg beim Heizen damit vergiftet.
Das sehr giftige Kohlenmonoxid (CO) ist ein brennbares, farb- und geruchloses Gas. Es entsteht unter anderem, wenn Materialien wie Holz, Kohle oder Gas ohne genügend Sauerstoff verbrennen, etwa in geschlossenen Räumen oder bei defekten Heizanlagen. Auch bei der Lagerung von Holzpellets kann CO entstehen.

Auch an Stromaggregaten, die meist mit Diesel oder Benzin betrieben werden, entstehen giftige Abgase wie Kohlenmonoxid. Ein solches Aggregat, das die Versorgung mit Energie unabhängig vom Stromnetz sicherstellt, sollte also nicht in geschlossenen oder schlecht belüfteten Räumen genutzt werden.

Kohlenmonoxid blockiert den Transport von Sauerstoff im Blut. Bei einer Vergiftung kommt es zu Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Bewusstlosigkeit - und im schlimmsten Fall zum Erstickungstod. (dpa/red.)