Chronologie Chronologie: Der Seuchenzug des Vogelgrippe-Erregers H5N1
Hamburg/dpa. - In Asien verendeten Millionen StückGeflügel oder wurden vorsorglich getötet. DieWeltgesundheitsorganisation (WHO) registrierte bislang auch rund 170H5N1-Fälle bei Menschen in Asien, mehr als 90 davon verliefentödlich. In Europa sind bisher keine Infektionen von Menschenbekannt.
Dezember 2003: Als erstes Land informiert Südkorea am 12. Dezember2003 die UN-Organisation für Tiergesundheit (OIE) über den Ausbrucheiner «hoch pathogenen aviären Influenza». Der bei Geflügel isolierteErreger stellt sich später als H5N1 heraus.
Januar 2004: Vietnam, Japan, Thailand, Kambodscha und Hongkongmelden der OIE Ausbrüche der Vogelgrippe bei Tieren. DieWeltgesundheitsorganisation (WHO) registriert elf H5N1-Infektionenbei Menschen, acht davon in Vietnam, drei in Thailand. Acht derInfizierten sterben.
Februar 2004: Auch in Indonesien und China wird die Tierseucheregistriert. Die Zahl der Fälle bei Menschen in Vietnam und Thailandsteigt auf 33, 22 der Patienten sind gestorben.
August 2004: Malaysia meldet als achtes Land einen H5N1-Ausbruch,48 Hühner in einem Dorf sterben.
Juli 2005: Erste Fälle der Tierseuche treten im asiatischen TeilRusslands auf. Die WHO zählt in Vietnam, Thailand, Kambodscha undIndonesien mittlerweile 109 Fälle bei Menschen, 55 davon sind tödlichverlaufen.
August 2005: H5N1-Ausbrüche werden jetzt auch bei Tieren ausKasachstan und der Mongolei gemeldet. Die EU verhängt einenImportstopp für Geflügel aus Russland und Kasachstan wie er bereitsfür neun asiatische Staaten gilt. In Europa wächst die Angst voreiner Übertragung der Tierseuche durch Zugvögel.
September 2005: In Deutschland wird die Freilandhaltung vonGeflügel in Teilen von Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen undMecklenburg-Vorpommern verboten. Hühner, Puten, Enten und Gänsemüssen in den Ställen bleiben, um eine mögliche Übertragung durchZugvögel zu verhindern.
Oktober 2005: In Rumänien, in Kroatien, im europäschen TeilRusslands und im asiatischen Teil der Türkei wird das Virus H5N1nachgewiesen. In Deutschland und Österreich muss alles Geflügel inStällen untergebracht werden, damit es sich nicht an Zugvögelninfizieren kann.
November 2005: China räumt die ersten beiden H5N1-Fälle beiMenschen ein, ein Mensch stirbt. Seit Ende 2003 hat die WHO in fünfasiatischen Ländern 133 Infektionen bei Menschen registriert. 68davon sind tödlich verlaufen.
Dezember 2005: Die Ukraine meldet den Nachweis des aggressivenErregers bei Tieren an elf Orten auf der Halbinsel Krim.
Januar 2006: Die internationale Staatengemeinschaft sammelt aufeiner Konferenz in Peking 1,9 Milliarden US-Dollar (1,6 MilliardenEuro) zur Bekämpfung der Vogelgrippe.
Februar 2006: Die Tierseuche hat Afrika und die Europäische Unionerreicht: Zunächst meldet Nigeria am 8. Februar 40 000 tote Tiere aufeinem Geflügelhof. Am 11. Februar wird der Fund des Erreger H5N1 beitoten Schwänen in Italien und Griechenland bestätigt. Auch inBulgarien und Slowenien wird das Virus H5N1 bei toten Schwänengefunden. Am 13. Februar weist das amtliche österreichischeGesundheitslabor AGES bei zwei in der Steiermark entdeckten totenSchwänen das gefährliche Virus nach. Am 15. Februar informieren diedeutschen Behörden die EU-Kommission über den H5N1-Nachweis bei totenSchwänen von der Ostseeinsel Rügen.