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Aufzeichnungen entdeckt Aufzeichnungen in Wohnung in Pirna entdeckt: Todesfahrer von Münster hinterließ eine Art Lebensbeichte

08.04.2018, 17:07
Eine Satellitenaufnahme zeigt die Innenstadt von Münster mit einer Markierung auf der Straße Spiekerhof nördlich des Doms.
Eine Satellitenaufnahme zeigt die Innenstadt von Münster mit einer Markierung auf der Straße Spiekerhof nördlich des Doms. Google

München - Der Amokfahrer von Münster hat eine Art Lebensbeichte hinterlassen. Das 18-seitige Schreiben habe die Polizei in einer Wohnung des 48-Jährigen im sächsischen Pirna entdeckt, berichteten mehrere Medien am Sonntag.

Es werde „in Ermittlerkreisen im Nachhinein als klassische Ankündigung eines Suizids gelesen“. In dem Schreiben berichte Jens R. „von gravierenden Problemen mit seinen Eltern, von Schuldkomplexen, nervlicher Zerrüttung und regelmäßigen Zusammenbrüchen“, hieß es in dem Bericht.

Amokfahrer hatte keinen Waffenschein

Zudem wurde bekannt, dass der Amokfahrer keinen eigenen Waffenschein besaß, als er sich nach der blutigen Tat in seinem Wagen erschoss. „Er hatte keinen Waffenschein. Es war keine ordnungsgemäß erworbene Waffe“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Montagmorgen dem Sender WDR 5.

Amokfahrer von Münster hatte „Aggressionsausbrüche“

Auch von „Aggressionsausbrüchen“ und Verhaltensstörungen sei die Rede. Eine besondere Rolle spiele in dem Schreiben eine womöglich verpfuschte Operation.

Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, habe R. seine Lebensbeichte und einen fünfseitigen Brief bereits am 29. März per E-Mail an Bekannte verschickt.

Dem Sozialpsychiatrischen Dienst in Münster sei er schon länger bekannt gewesen. Auch bei Polizeieinsätzen sei er bereits als nervenkrank aufgefallen. Der deutsche Staatsbürger R. hatte am Samstag einen Campingbus in eine Restaurantterrasse gesteuert und zwei Menschen getötet sowie zahlreiche weitere verletzt. Anschließend erschoss er sich selbst.

Die Ermittler haben nach eigenen Angaben „keine Hinweise auf einen politischen Hintergrund“. (red/afp)