SLK: Die Woche im ganzen Salzland Warum Kirche im Salzlandkreis sowohl historisch als auch ganz modern sein kann
Rosen auf Wanderschaft, ein Junge mit klaren Zielen, erste Ausblicke aufs Badejahr - und was in dieser Woche im Salzland sonst noch wichtig war.

eine Woche wie diese habe ich bisher selten erlebt: Schon lange stand mit dem 80-jährigen Jubiläum des Endes des Zweiten Weltkrieges ein bedeutender Meilenstein fest, der uns erwartet hat. Doch da war noch mehr: Ein regelrechter Wahlkrimi bei der Entscheidung über unseren neuen Bundeskanzler. Und schließlich am Donnerstagabend weißer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle. Die katholischen Gläubigen haben ein neues Oberhaupt.
Es waren zwei Premieren: Ein Kanzler, dem die Wahl nicht im ersten Anlauf gelungen ist. Und ein Papst, der erstmals vom nordamerikanischen Kontinent stammt. Beide werden nun sicherlich Zeit und Kraft brauchen, um in ihr neues Amt hineinzufinden.
Neustart in der Arztpraxis
Schon längst in ihrem neuen beruflichen Zuhause angekommen ist Rowena Eidner in Könnern. Dort hat die Gastroenterologin die Arztpraxis von Petra Dietzel übernommen. Gerade im ländlichen Raum ist so etwas ja leider nicht selbstverständlich und daher umso mehr ein Glücksgriff.

Das Ankommen wurde der „Neuen“ aus zwei Gründen sehr erleichtert, wie mein Kollege Carsten Roloff in dieser Woche berichtet hat. Einerseits kann die Heiligenthalerin auf einen festen Patientenstamm bauen. Andererseits sind auch die zwei Schwestern von Petra Dietzel geblieben, eine weitere Kollegin von Rowena Eidner ist zur neuen Praxis mitgekommen. So macht die Zusammenarbeit Spaß.
Früh übt sich, wer ein Schäfer werden will
Auch Schäferin Ulrike Wehrspohn und Max kennen sich schon lange und gut. Immerhin sind die beiden Tante und Neffe - und sie teilen eine gemeinsame Leidenschaft für Schafe. Schon im Alter von zehn Jahren weiß der Junge, dass er beruflich mal in die Fußstapfen seiner Tante treten möchte.

Ganz nach dem Motto „Früh übt sich“ ist er deshalb schon jetzt mit den Tieren unterwegs und hat unlängst eine Herde von 350 Tieren auf eine Wiese bei Neugattersleben geführt, wo sie den dort wachsenden Riesenbärenklau vertilgen sollen. Ich durfte Ulrike Wehrspohn und Max dabei begleiten.
Wenn der Jugendclub geschlossen bleiben muss
Damit sich Jungen und Mädchen in der Region wohlfühlen und entwickeln können, braucht es für sie spezielle Angebote - wie zum Beispiel die Jugendclubs in den Städten und nicht zuletzt auf den Dörfern. Dass es leider nicht überall klappt mit solchen Einrichtungen, musste Reporter Enrico Joo kürzlich feststellen.

Denn in Atzendorf gibt es schon lange Probleme mit dem Jugendclub, beziehungsweise mit den Betreuern vor Ort. Die existieren schlichtweg nicht und dementsprechend können die Heranwachsenden die Anlaufstelle auch nicht nutzen.
Und das schon seit Corona, nachdem die Einrichtung kurz vorher saniert worden war. Schade. Da kann man den Jugendlichen nur die Daumen drücken, dass sich vielleicht doch noch ein engagierter Betreuer findet.
Saisonstart mit neuem Spielplatz
Doch kommen wir nun wieder zu erfreulicheren Nachrichten. Obwohl das Wetter derzeit oft sonnig, aber dennoch kühl ist, steht die Eröffnung der Freibadsaison vielerorts kurz bevor. Der Ferienpark am Löderburger See hat seine Saison sogar schon begonnen.

Seit 26 Jahren - damals eröffnete Michael Schnock das Tourismuszentrum am See - gibt es traditionell während jeder Saison etwas Neues für die Besucher zu entdecken. Dieses Mal wird der Start ins Badejahr von einem neuen Spielplatz begleitet, hat mein Kollege Tobias Winkler erfahren. Dann muss ja jetzt nur noch das Wetter stimmen.
Rosige Zusammenarbeit
Während man am Löderburger See die warme Jahreszeit wunderbar genießen kann, locken natürlich auch andere Reiseziele. Wie beispielsweise unser Nachbarland Österreich, wo man sich auch fast heimisch fühlen kann. Vor allem, wenn es dort auch noch einen Ort gibt, der denselben Namen wie die eigene Heimat trägt.

Um den Namensvetter, das niederösterreichische Rosenburg, zu besuchen, haben sich vor Kurzem vier Mitglieder des Burg- und Heimatvereins Groß Rosenburg auf den Weg in den Alpenstaat gemacht. Auf der Rückreise mit im Gepäck hatten sie dann zehn Rosenstöcke, wie Reporter Thomas Linßner zu berichten wusste.
Also quasi Rosenburger Rosen auf dem Weg nach Rosenburg. Ganz schön blumig, aber schön, wenn eine solche Zusammenarbeit funktioniert.
Zwei Glocken gegen eine ganz besondere
Ganz anders, aber derweil auch besonders, gestaltet sich die Zusammenarbeit, die der Kirchbauverein Schönebeck Bad-Salzelmen nun eingehen will: Die Johanniskirche soll wieder mit vier Bronzeglocken ausgestattet werden, anstelle der aktuellen Stahlglocken. Doch woher sollen die kommen?

Eine - sogar originale - Bronzeglocke aus der Schönebecker Kirche befindet sich derzeit in einem Gotteshaus in Ostingersleben in der Börde, wie mein Kollege Paul Schulz erfahren hat.
Um die zu bekommen, will der Kirchbauverein nun einen Deal eingehen: Zwei gebrauchte Ersatzglocken im Tausch gegen die historische. Wenn alles gut läuft, könnte die Original-Glocke noch in diesem Jahr wieder in Bad Salzelmen erklingen.
Kirche kann auch ganz modern sein
Dass Kirche nicht immer nur historisch sein muss, hat sich gestern in Aschersleben gezeigt. Dort hat in der Stephanikirche ein Taylor-Swift-Gottesdienst stattgefunden.

Wie das genau aussehen kann, hat meine Kollegin Katrin Wurm schon im Vorfeld in Erfahrung gebracht: Da wäre etwa eine Predigt, die sich mit der spirituellen Dimension von Taylor Swifts Liedern beschäftigt. Denn der Glaube spielt darin auch immer mal wieder eine Rolle.
Dann gehört natürlich schöne Deko dazu - und selbstverständlich ganz viel Musik.
„Yeah, yeah, yeah“ in Aschersleben
Neben modernen Melodien dürfen es in Aschersleben auch mal Klassiker sein. Immerhin ist hier die älteste deutsche Beatles-Vereinigung zu Hause. Die hat kürzlich ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert - und meine Kollegin Kerstin Beier hat vorbeigeschaut.

Die Truppe, die das kulturelle Leben in der Stadt bereichert, hat dabei auf Höhepunkte und Herausforderungen zurückgeblickt: Da wären etwa die ersten Treffen, Begegnungen mit den Musikern, ein Ausflug zur Eröffnung des Beatles-Platzes in Hamburg oder eine gescheiterte erste Oldie-Nacht, deren Auflagen heutzutage stets ausverkauft sind.
Auf dass es auch in den nächsten 25 Jahren noch „Yeah, yeah, yeah“ heißt.
Foto der Woche
Wenn man so durch die Welt geht, kann es sich lohnen, das mit offenen Augen zu tun. Dann entdeckt man oft viele Kleinigkeiten, die man sonst womöglich gar nicht beachtet hätte, die aber dennoch absolut sehenswert sind, wie mein Foto der Woche zeigt.

Aufgenommen hat das Bild die Ascherslebenerin Doreen Heidenreich bei einer Wanderung mit ihrem Sohn. Dabei ist ihr diese Nacktschnecke aufgefallen, die sich scheinbar durch die Grashalme bewegt, als wären sie ein Dschungel.
Wohin am Wochenende?
Dieses Wochenende im Salzlandkreis ist sehr vielfältig. Wie wäre es zum Beispiel morgen mit einem Ausflug in die unendlichen Weiten des Universums im Ascherslebener Planetarium?

Wer gerade das Abitur in der Tasche hat, möchte eventuell am Bernburger Standort der Hochschule Anhalt vorbeischauen, der heute noch bis 14 Uhr seine Türen für Besucher öffnet.
Ein angenehmes Wochenende wünscht Ihnen
Ihre Anja Riske