Hier in Halle, Newsletter vom 13. September 2025 Und täglich grüßt das Murmeltier
Mega-Stau auf der Magistrale, Sorge um ein altes Kröllwitzer Fischerhaus und ein Fest für Europas dritthöchstes Wasserspiel

Zum Essen oder einfach nur, um Freunde zu treffen - ab und zu suchen meine männliche Begleitung und ich gern mal die eine oder andere gastronomische Einrichtung in Halles Innenstadt auf. Dabei sehen wir zu, dass wir unsere Finanzen - wenn auch nicht üppig - genremäßig breit streuen. Schließlich kann auch Halles Gastro-Szene nicht nur von trocken Brot leben, auch wenn selbiges in gerösteter Form mit frischem Knoblauch hervorragend mundet.
Egal wo wir hinkommen, ist aber ein Klientel meistens schon da: Im Freisitz des Kaffeeschuppens oder in Halles schönster Theaterkneipe, Strieses Biertunnel, ja sogar beim Italiener in der Kleinen Uli haben wir sie gesichtet - fröhliche Spielerunden. In reinen Männerkreisen, aber auch in gemischter Runde geht es bei Bier und Häppchen gefühlt um alles.
Da wird lauthals geflucht, manchmal getrickst und viel geblufft - und am Ende gibt es immer einen Sieger. Und natürlich Verlierer. Zwischendurch flammt bei Skat und Rommé oder zwischen Würfelbechern auch mal ein Streit auf, bei dem die Fetzen fliegen. Doch anders als in der Anonymität von Social Media liegen sich die Mitspieler am Ende bei einem „Prost!“ wieder in den Armen - in aller Freundschaft.
Weniger fröhlich geht es derzeit auf Halles Straßen zu, vielmehr vor allem auf einer: Wer in diesen Tagen mit dem Auto über Halles Magistrale muss, hat mein Beileid. Nun ja - täglich grüßt das Murmeltier, kann ich da nur sagen: Jeden Tag wälzt sich eine Blechlawine über die Hochstraße, Autos stehen Stoßstange an Stoßstange - vor allem in Stoßzeiten. Nun hat die Stadt auf das Stau-Chaos reagiert. Wie genau sie das tut und ob es hilft, hat mein Kollege Dirk Skrzypczak herausgefunden, unter anderem in einem - ich vermute mal schmerzhaften - Selbsttest.
Ebenfalls Schmerzen bereitet ein Vorgang den Anwohnern der Kröllwitzer Talstraße. Dort haben dieser Tage Baggergeräusche die Bürger aufgeschreckt: An einem der letzten alten Fischerhäuser hatte ein Abrissbagger seine Zähne in den Dachgiebel gegraben, was die Kröllwitzer alarmiert hat. Immerhin ist die Hälfte des Dachs bereits weg, nur noch Balken und blanke Mauern sind zu sehen. Wird das zwar alte und durch das Jahrhunderthochwasser 2013 geschädigte, aber historisch bedeutsame Häuschen in der Talstraße etwa abgerissen?

Das zumindest befürchten einige Kröllwitzer. Ich habe mich mit Anwohnern und einem bedeutenden halleschen Künstler, dem das alte Halle und damit auch Kröllwitz sehr am Herzen liegt, unterhalten. Groß ist die Sorge, dass auch das letzte Stückchen altes Kröllwitz - immerhin ist das Fischerhaus bereits 1799 errichtet worden und prägt das Straßenbild bis heute - verschwinden könnte. Auch die Stadt und damit die Denkmalbehörde kommen in meinem Beitrag zu Wort.
Nun reicht es aber erstmal mit negativen Schlagzeilen: Ich habe auch positive Nachrichten zu verkünden, mit denen ich Sie und mich ins Wochenende verabschieden möchte. Denn es warten nicht nur etliche Gebäude, Kirchen und Einrichtungen darauf, am europäischen Tag des offenen Denkmals erkundet zu werden - darunter Moritzkirche, Alte Schwemme, Hauptbahnhof und Planetarium. Auch die Freunde der Fontäne freuen sich, ihr Fest rund um den Teich auf der Ziegelwiese mit vielen Gästen zu feiern.

Was sich die Organisatoren des stadtweit größten ehrenamtlich organisierten Events alles haben einfallen lassen, können Sie auf mz.de online oder auch in der guten alten Papierzeitung nachlesen. In beiden Ausgaben - digital und gedruckt - finden Sie aber noch jede Menge weiterer spannender und informativer Geschichten.
Viel Vergnügen beim Lesen und ein entspanntes Wochenende wünscht Ihnen
Ihre Katja Pausch
PS: Vielleicht sehen wir uns ja beim Fontäne-Fest. Ich werde auf jeden Fall da sein.