Händler reagiert mit Auslistung Preisstreit eskaliert: Edeka nimmt zehn Biermarken, darunter Hasseröder, aus dem Regal
Der Bierkonzern AB Inbev will bei seinen Marken deutliche Preiserhöhungen vornehmen. Der Lebensmittelhändler Edeka akzeptiert das nicht. Worum es genau geht und was das für die Kunden bedeutet.

Halle/MZ. - Kunden von Edeka in Sachsen-Anhalt finden in den kommenden Tagen und Wochen womöglich einige ihrer Lieblingsbiersorten nicht mehr im Regal. Der große Lebensmittelhändler Edeka streitet mit dem Braukonzern AB Inbev um die Preise.
Warum Edeka Biermarken wie Hasseröder auslistet
„Bei zehn Marken haben wir das Bestellvolumen reduziert“, teilte eine Edeka-Sprecherin auf Anfrage dieser Zeitung mit. Betroffen sind unter anderem die Harzer Marke Hasseröder, Beck’s, Franziskaner und Corona.
Es handelt sich nach Angaben von Edeka um eine Auseinandersetzung zwischen der europäischen Einkaufsorganisation Everest, zu der auch Edeka gehört, und dem globalen Getränkekonzern AB InBev.
AB InBev fordert Preiserhöhungen – und Edeka blockt
„AB InBev fordert eine drastische Preiserhöhung für ihre Produkte in Höhe von mehreren Millionen Euro“, heißt es bei Edeka. Laut Medienberichten könnten das pro Bierflasche 20 Cent Preiserhöhung bedeuten.
„Diese Forderung ist nicht durch tatsächliche Kostensteigerungen in der Produktion gedeckt – sie ist reine Spekulation“, erklärte die Edeka-Sprecherin weiter. Auf Anfrage wollte sich AB Inbev nicht äußern.
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Auswirkungen für Verbraucher und kleinere Märkte
Die Regale werden nicht sofort leer sein. „Wir haben noch genügend Ware auf Lager“, heißt es. Wie lange die Vorräte reichen, ist offen. Laut Edeka könnten die Verbraucher „zu anderen Marken sowie zu unseren Eigenmarken wechseln“. Die Gespräche mit AB Inbev laufen derweil weiter.
„Wir streben eine Einigung zu vertretbaren Preisen an.“ Alle Bierproduzenten stehen aktuell unter Druck: Höhere Energiepreise und steigende Personalkosten führen zu Kostenerhöhungen.