E-Roller Neuauflage des DDR-Kultmopeds: E-Schwalbe von Govecs ist abgestürzt
Das Münchner Start-up Govecs hat Insolvenz angemeldet. Die Verkäufe blieben hinter den Erwartungen zurück.

Halle/MZ. - Das Wiederaufleben des DDR-Kultmopeds Schwalbe als Elektro-Roller droht zu scheitern. Das Münchner Start-up Govecs hat am 24. November eine Insolvenz beantragt, teilte das Unternehmen auf seiner Internetseite mit. Das Amtsgericht setzte Rechtsanwalt Michael Jaffé als vorläufigen Insolvenzverwalter ein.
Drei Jahrzehnte nach dem Mauerfall wollten die Münchner mit der Schwalbe einen neuen Höhenflug starten. Laut dem letzten im Unternehmensregister veröffentlichten Geschäftsbericht verkaufte Groves 2022 jedoch nur 2.250 Elektroroller. Damit erzielte die Gesellschaft einen Umsatz von 7,6 Millionen Euro. Unterm Strich stand ein Verlust von 12,5 Millionen Euro. Gefertigt wurde die E-Schwalbe in Polen.
Kooperration mit Stadtwerken Biterfeld-Wolfen
Das Unternehmen setzte vor allem auf Geschäftskunden aus den Bereichen Mietfahrzeuge und Essenszustelldienste. So gab es etwa in Sachsen-Anhalt ab 2022 eine Kooperation mit den Stadtwerken Bitterfeld-Wolfen. Kunden konnten 20 Retro-Flitzer ausleihen. Doch nach einem Jahr wurde der Verleih wieder eingestellt.
Laut Stadtwerken konnte Govecs aus wirtschaftlichen Gründen die Software für Flottenmanagement, Vermietungs- und Abrechnungsprozesse nicht mehr zur Verfügung stellen. Offenbar steckt die Firma schon seit längerer Zeit in Schwierigkeiten.
In der Insolvenz fällt die Garatie weg
Vor allem das rückläufige Vermietungsgeschäft während der Corona-Pandemie hat die Pläne des Start-ups wohl durchkreuzt. In der Insolvenz kann die Firma nach eigenen Angaben auch keine Garantie- oder Gewährleistungsleistungen mehr erbringen.