Mitteldeutsche Flughäfen 130 Jobs weg: Lufthansa verzichtet in Leipzig/Halle und Dresden auf Bodenpersonal
Die Lufthansa will massiv die Kosten senken. An den mitteldeutschen Airports wird auf das Bodenpersonal verzichtet. Doch es kann noch härter kommen.

Halle (Saale)/MZ - Auf der Streichliste bei der Lufthansa stehen auch Jobs an den mitteldeutschen Flughäfen: Die Airline wird sich in Leipzig/Halle und Dresden von ihrem Bodenpersonal trennen, teilte eine Sprecherin der MZ am Montag mit. Betroffen seien 130 Mitarbeiter.
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Als Grund wird unter anderem auf die hohen Kosten wegen hoher staatlicher Abgaben verwiesen. Seit 2020 hätten sich Luftsicherheitsabgaben, Flugsicherungsgebühren und die Luftverkehrsteuer nahezu verdoppelt. Das mache das Fliegen teuer.
Das Geschäftsvolumen der Tochtergesellschaften ASD und ASL die an den mitteldeutschen Airports bisher etwa für den Check-In oder die Gepäckabfertigung verantwortlich sind, habe sich deutlich reduziert. Mit dem Wechsel des Flugplans am 26. Oktober stellen die Lufthansatöchter den Betrieb ein, heißt es.
Die Abfertigung wird laut der Lufthansa-Sprecherin künftig die Flughafen-Töchter Portground (Leipzig/Halle) und FSG (Dresden) übernehmen.
Die Lufthansa hatte ihr innerdeutsches Streckennetz an den beiden Flughäfen schon kräftig eingestampft. In Leipzig/Halle fliegt die Airline nur noch direkt nach Frankfurt (Main). München, Köln/Bonn, Düsseldorf und Stuttgart sind in den vergangenen Jahren aus dem Programm geflogen.
Lufthansa droht mit weiteren Steckenstreichungen am Flughafen Leipzig/Halle
Von Dresden werden noch Frankfurt und Düsseldorf bedient. Hinzu kommen Flüge mit der Billigflugtochter Eurowings, die von Leipzig/Halle nach Mallorca (Spanien) fliegt.
Doch es könnte noch härter kommen. Lufthansa-Airline-Chef Jens Ritter hatte vor knapp einer Woche auch mit der Stilllegung weiterer Flugverbindungen gedroht. Auf einer internen Liste stehen auch Leipzig/Halle und Dresden.
„Wenn Verbindungen unrentabel werden, sind wir gezwungen, Strecken zu reduzieren und die Flugzeuge woanders einzusetzen“, sagte er den Funke-Zeitungen. Neben den beiden mitteldeutschen Flughäfen nannte Ritter die Flughäfen Bremen, Köln/Bonn, Münster, Nürnberg und Stuttgart.