Werden Großställe zum Auslaufmodell? Werden Großställe zum Auslaufmodell?: Urteil zu neuer Schweinemast im Kyffhäuserkreis erwartet
Oldisleben/Weimar - Bis zu 8.600 Schweine sollen künftig in einer neuen Anlage in Oldisleben (Kyffhäuserkreis) gemästet werden - ob es so kommt, liegt in den Händen von Thüringens obersten Verwaltungsrichtern. Am Mittwoch (17. Juni) wollen sie ihre Entscheidung verkünden. In der Verhandlung Anfang des Monats hatten die Richter Zweifel erkennen lassen, ob die Baugenehmigung noch gültig ist. Die Vorinstanz hatte den Bau bereits untersagt, weil bei der Genehmigung nicht ausreichend geprüft worden sei, inwieweit durch den Betrieb Schutzgebiete in der Umgebung beeinträchtigt werden.
Kritik bei Anwohnern sowie Tier- und Umweltschützern
Vorhaben für solche Großställe stoßen immer wieder auf Kritik bei Anwohnern sowie Tier- und Umweltschützern. Im Oldislebener Fall sorgt sich der Bund für Umwelt und Naturschutz um die Salzvegetation im Esperstedter Ried. Stickstoffverbindungen aus der Mastanlage könnten über die Luft dieses Ökosystem gefährden, warnen die Umweltschützer.
Werden solche Großställe in Thüringen bald zum Auslaufmodell? Rot-Rot-Grün jedenfalls hat im Koalitionsvertrag festgeschrieben: „Den weiteren Zubau großer Intensivtierhaltungsanlagen wird die Koalition nicht unterstützen.“
Agrarminister Birgit Keller (Linke) erklärte jüngst in einem dpa-Interview: „Die Investitionsförderung ist für die Agrarunternehmen sehr wichtig, und ohne sie wird es keine neuen Mega-Ställe mehr geben.“ Die Förderung soll künftig an strengeren Kriterien des Tierwohls ausgerichtet und bevorzugt vergleichsweise kleineren Anlagen zugute kommen. (dpa)