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Wasserqualität Wasserqualität: Ungetrübtes Badevergnügen bei bestem Sommerwetter

15.07.2013, 13:23
Kinder im Dixfördaer Badesee bei Jessen
Kinder im Dixfördaer Badesee bei Jessen Christel/Archiv Lizenz

Halle/MZ/ts - Das Wetter spielt pünktlich zu Beginn der Sommerferien in Sachsen-Anhalt wieder mit: Für diese Woche ist Sommer pur angesagt. Bei Temperaturen von bis zu 27 Grad und blauem Himmel zeigt sich der Sommer von der besten Seite. Erst ab Donnerstag sollen einige kleinere Schauer kurze Erfrischung bringen. Wer schon vorher das kühle Nass sucht, kann die unzähligen Badeseen im Land nutzen. Trotz des Hochwassers im Juni können die Gesundheitsämter der Landkreise für den Großteil der offiziellen Badeseen im Land Entwarnung geben.

Dagmar Schiedewitz, Biologin beim Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) kann derzeit von nur drei gesperrten Seen berichten: „Aktuell sind nur die Seen im Bereich Stendal, also Kamern, Schönfeld und Klietz, gesperrt. Allerdings nicht aus hygienischen Gründen.“ Kritisch sei an diesen Seen die Sicherheitslage. Aufgrund der Überschwemmung gelange man kaum zu den Seen hin. „Auch die Experten konnten dort noch keine Proben nehmen.“ Vom Baden sei deshalb hier dringend abzuraten.

Keine Keimbelastung

Das LAV überprüft an den Seen im Land die Keimbelastung, die unter Umständen gesundheitsschädigend sein kann. „Wir führen die mikrobiologischen Untersuchungen durch. Dabei sind bisher keine besorgniserregenden Ergebnisse zu beanstanden“, so Schiedewitz. Der Badespaß ist also unbedenklich.

Anders sieht es bei den Flüssen aus. Schiedewitz verweist auf die generelle Wasserqualität der Fließgewässer: „Im Gegensatz zu den Seen sind die Flüsse stärker gefährdet für Belastungen.“ Dazu erklärt Mathias Weiland, Leiter des Gewässerkundlichen Landesdienstes, der die chemischen Untersuchungen der Gewässer übernimmt: „In den stehenden Gewässern entstehen zwar eher Bakterien und auch die chemische Belastung ist höher. Aber im See sinken gefährlichen Bestandteile schnell auf den Boden und sind somit nicht mehr gefährlich. Während in den Flüssen das Wasser ständig in Bewegung ist.“ Dort könnten die Schadstoffe und Bakterien nicht so schnell absinken.

Chemische Untersuchungen bald abgeschlossen

Erste Untersuchungen des Gewässerkundlichen Landesdienstes zur Qualität des Elbe-Wasser, das "Messprogramm für hydrologische Extremereignisse an der Elbe", waren unauffällig. Fünf bis sieben Seen im Land, unter anderen die Goitzsche, würden laut Weiland noch untersucht. „Es ist zu erwarten, dass die Belastung nicht gesundheitsgefährdend ist“, sagt Weiland und verweist auf Erfahrungswerte von 2002. Im Grunde seien auch eher die Keime im Wasser eine Bedrohung für den Menschen. Schwermetalle oder der Sauerstoffgehalt hätten dagegen keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Badequalität.

Campingplätze haben Einbußen

Der Akazienteich in Aken ist ein Sonderfall. Der See sei laut Schiedewitz nicht offiziell gesperrt, aber „nicht zugänglich“. Der anliegende Campingplatz ist ebenfalls noch unter Wasser und der Betrieb nur bedingt möglich. Auch auf den anderen Campingplätzen in Sachsen-Anhalt haben die Betreiber mit Einbußen zu kämpfen und das, obwohl nur ein minimaler Anteil der Plätze direkt vom Hochwasser betroffen war.