Thrirty Seconds To Mars im Konzert in Halle Jared Leto verzaubert Fans: Derwisch auf Himmelfahrt
Hollywood-Superstar Jared Leto und seine Band Thirty Seconds To Mars begeistern ihre Fans beim Auftritt in Halle mit einem perfekt inszenierten Programm

Halle/MZ. - Halle/MZ. Er dreht sich, er wirbelt, die Schöße des schwarzen Rockes, den Jared Leto über der Hose erträgt, wirbeln herum. Aus den Boxen dröhnt „Monolith“, ein sieben Jahre altes Stück seiner Gruppe Thirty Seconds To Mars, und als das Trio ansatzlos in den Klassiker „Kings and Queens“ schwenkt, übernehmen die Fans vor der Bühne auf der halleschen Peißnitzinsel den euphorischen „Ohohoho“ -Chor ganz allein.

Der Menschenfänger im Frack
Die Tonart des Abends ist damit gesetzt. Leto, als Schauspieler oscargekrönt, ist als Chef der Band, die er Ende der 90er Jahre gemeinsam mit seinem trommelnden Bruder Shannon gründete, ein Zeremonienmeister und Menschenfänger. Wie ein Derwisch wirbelt er über die Bühne, er hängt sich an die Bühnenpfeiler und springt von dem kleinen Podest, das sie ihm in die Mitte der Arena gestellt haben. Der Mann aus Louisiana wirft sich in Jesus-Posen und er fordert zum Springen, zum Knien und zum Singen auf.

Der Auftakt der ersten Show der diesjährigen Europa-Tour kennt nur ein Tempo: Vollgas. „Walk on Water“, „Night of the Hunter“ und „Hurricane“ spulen die Leto-Brüder und ihr Gitarrist Stevie Aiello im höchsten Gang ab. Das Menschenmeer auf der Peißnitzinsel singt und tanzt, während es schwarze Luftballons regnet, Blitze knallen und Feuerzungen zucken.

Es ist eine perfekte Show, die das Trio bietet, angefüllt mit Emotionen und allen zirzensischen Tricks, die jemals von Rockstars erfunden wurden. 30STM, wie die Fans ihre Lieblinge nennen, präsentieren ihre Musik als Mischung zwischen Coldplay, U2 und Tokio Hotel perfekt inszeniert. Jeder Songs ist eine Hymne, jeder Refrain lädt zum Mitsingen ein. „Wir hätten niemals gedacht, dass wir das erleben dürfen“, sagt Leto, und er erzählt die Geschichte vom ersten Konzert seiner Band in Deutschland: „20 Leute waren gekommen und wir dachten, das war’s.“

Das beste Konzert aller Zeiten
Seitdem hat sich das Hobbyunternehmen, gegründet, „weil wir Musik lieben“, einen riesigen Anhang erspielt. Dem liefern die drei Musiker beim Auftritt „auf dieser tollen Bühne mitten im Wald“, wie Leto sagt, „das beste Konzert, das wir je in Deutschland hatten“.

Ein Hit folgt auf nach den anderen, alt und neu und ausnahmslos bejubelt. Es wird bei „Alibi“ leise und bei „This is War“ dröhnend laut, Leto schießt mit einem Flammenwerfer und irgendwann zieht der 53-Jährige den Frack aus und macht im Unterhemd weiter. Zum Finale dürfen Dutzende Zuschauer auf die Bühne kommen. Leto singt „Closer to the Edge“ und seine Fans sind im Himmel.
Am 4. Juli folgt beim Mitteldeutschen Kultursommer der Auftritt der legendären Southern-Rockband Lynyrd Skynyrd. Mehr Informationen: www.tim-ticket.de