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Nach Hochwasser Nach Hochwasser: Campingplätze bleiben leer

14.07.2013, 18:17
Für die Campingplatzbetreiber in Sachsen-Anhalt wird 2013 wohl ein schwarzes Jahr.
Für die Campingplatzbetreiber in Sachsen-Anhalt wird 2013 wohl ein schwarzes Jahr. dpa/ARCHIV Lizenz

Magdeburg/dpa - Für die Campingplatzbetreiber in Sachsen-Anhalt wird 2013 wohl ein schwarzes Jahr. Denn nach zahlreichen Berichten über Rekordhochwasser und Mückenschwärme bleiben die Gäste aus - auch dort, wo beides nicht zutrifft. „Manche Campingplätze haben 80 bis 90 Prozent Ausfall“, sagte Peter Ahrens, Präsident des Verbandes der Camping- und Freizeitwirtschaft Sachsen-Anhalt.

Nur drei Plätze betroffen

Die Leute dächten an Hochwasser, Gestank und Mückenplage und trauten sich nicht ins Land. Dabei seien von den 35 Verbandsmitgliedern, die hauptberuflich einen Campingplatz betreiben, nur drei direkt betroffen gewesen. Nur ein Platz ist nach Angaben von Ahrens noch nicht wieder voll hergestellt.
Auch die Mücken seien auf den Campingplätzen nicht schlimmer als in den Jahren zuvor. Nahezu alle Plätze im Verband lägen zwar am Wasser. Extrem sei es aber nur dort, wo sonst nie Wasser war, wie im Binnenland nach den Deichbrüchen während des Hochwassers. Das Hochwasser habe in betroffenen Regionen teilweise ideale Bedingungen für die Vermehrung der Plagegeister geschaffen, erklärte der Verbandspräsident.
Im Magdeburger Sozialministerium wird indes für die meisten Badegewässer Entwarnung gegeben. Von 68 Badeseen, die nach EU-Norm geprüft werden, bestehe nur noch für zwei Badeverbot, bei einem weiteren wurde der Badebetrieb eingestellt.

Stetiges Wachstum

2012 erfasste das Statistische Landesamt 70 Campingplätze und knapp 117 000 Campinggäste. Insgesamt besuchten im vergangenen Jahr mehr als 2,95 Millionen Menschen Sachsen-Anhalt. In den letzten zehn Jahren ging es dabei mit dem Campingtourismus nach Verbandsangaben mit durchschnittlich zwei Prozent Steigerung stetig bergauf. „Das werden wir erstmalig in diesem Jahr nicht erreichen können“, sagte Ahrens.
Bereits zuvor hatten der lange Winter und Kälteperioden mit Regen die Gästezahlen nach unten gedrückt. Das werde man auch mit einem tollen Sommer und einem schönen Spätherbst nicht mehr aufholen können, sagte Ahrens. Wie groß der Umsatzausfall ist, könne er noch nicht sagen. Doch für den einen oder anderen könne es durchaus existenzbedrohend enden. „Ich befürchte, es wird für sehr viele sehr schlimm werden.“