Vermisste Fünfjährige aus Schönebeck Vermisste Fünfjährige aus Schönebeck: Plakate sollen bei Suche nach Inga unterstützen

Stendal - Zwei Wochen nach dem spurlosen Verschwinden der fünfjährigen Inga aus Schönebeck verstärkt die Polizei die Suche bundesweit mit Plakaten. In der kommenden Woche sollten 3250 Plakate unterschiedlicher Größen über die Landeskriminalämter in alle Bundesländer geschickt werden, sagte ein Sprecher am Freitag in Magdeburg. Die Aktion laufe gemeinsam mit der Initiative Vermisste Kinder. Schon jetzt werde in vielen Städten auf digitalen Infotafeln auf den Fall aufmerksam gemacht. Zudem sei die Internetseite www.wo-ist-inga.de geschaltet. Hunderte Hinweise seien bislang eingegangen - dennoch gebe es keinerlei Spur zu der Fünfjährigen.
Immer wieder werden in Sachsen-Anhalt Kinder unter 14 Jahren als vermisst gemeldet, die meisten sind jedoch schnell wieder da. Im vergangenen Jahr waren es nach Angaben des Landeskriminalamts (LKA) 261 Vermisstenfälle, mehr als 75 Prozent der Kinder tauchten der Statistik zufolge binnen einer Woche wieder auf.
Etwa ein Zehntel war ein bis zwei Wochen und nur ein Prozent mehr als sechs Monate verschwunden. Dem LKA sind aus den vergangenen fünf Jahren keine Fälle bekannt, bei dem ein Kind nachgewiesenermaßen zu Schaden kam.
Hinter Vermisstenmeldungen stecken laut LKA als Motive oft die Flucht aus Kinderheimen, Schulschwierigkeiten, Dauerausreißer und Kindesentziehungen. Derzeit wird der Behörde zufolge neben der fünfjährigen Inga nach bis zu 15 vermissten Kindern unter 14 Jahren länger gefahndet.
Bei acht Fällen bestehe keine Gefahrenlage, da es sich um Kindesentziehung handele. Diese Kinder seien in Obhut eines Elternteils. Von den sieben weiteren Fällen liegen vier schon Jahre zurück. Unter ihnen ist auch die vermisste Mandy aus Halle, die seit 1998 verschwunden ist.
Das kleine Mädchen war am 2. Mai zu Besuch im abgelegenen Stendaler Ortsteil Wilhelmshof und wird seither vermisst. Eine umfangreiche Suche im riesigen angrenzenden Wald blieb erfolglos. Die Polizeidirektion in Magdeburg hat eine Ermittlungsgruppe „Wald“ eingerichtet - sie hat um die 30 Mitarbeiter. Die Stärke wird nach aktuellem Bedarf angepasst. (dpa)