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Unwetter über Mitteldeutschland Unwetter über Mitteldeutschland: Schäden durch Sturmböen, Hagel und Gewitter

21.06.2013, 05:32
Eine Frau mit Kinderwagen rennt durch einen Regenschauer.
Eine Frau mit Kinderwagen rennt durch einen Regenschauer. dpa Lizenz

Berlin/Halle/dpa/MZ. - Unwetter mit Starkregen und heftigen Gewittern haben in Teilen von Sachsen-Anhalt zu Stromausfällen und blockierten Straßen geführt. Im Saalekreis stürzten in Leuna und Beuna mehrere Strommasten um, wie ein Polizeisprecher am Freitag in Halle sagte. Ein umgestürzter Baum blockierte kurzzeitig die Bundesstraße 91 bei Merseburg. Zahlreiche Keller liefen voll. Auch in mehreren Stadtteilen von Dessau-Roßlau fiel am Donnerstagabend für kurze Zeit der Strom aus. Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand.

Nach einem Blitzeinschlag stürzte in Eisleben (Kreis Mansfeld-Südharz) in der Nacht zu Freitag die Giebelwand eines Mehrfamilienhauses ein. Eine vierköpfige Familie mit zwei sechs Monate alten Säuglingen und ein 61 Jahre alter Mann konnten unverletzt aus dem Haus im Ortsteil Kleinosterhausen gerettet werden, wie ein Polizeisprecher in Halle berichtete. Das Haus ist zunächst unbewohnbar.

Laut Deutschem Wetterdienst fiel bei den Unwettern binnen weniger Stunden der meiste Regen mit 61 Litern pro Quadratmeter im Jerichower Land bei Burg. Auch in Zerbst und in Köthen prasselte mit 49 beziehungsweise 46 Litern jede Menge Regen je Quadratmeter herunter, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag in Leipzig berichtete.

Wie Mathias Weiland, Geschäftsbereichsleiter Gewässerkundlicher Landesdienst, gegenüber mz-web.de mitteilte, hat das Unwetter keine unmittelbaren Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel. Wie Weiland erklärt, steigt zwar in den Hochwassergebieten das Grundwasser an, das sei aber ein normaler Prozess.

Unwetter in Teilen Sachsens

Nach dem kräftigen Unwetter mit Hagelschauern und starkem Regen am Donnerstagabend sind in Sachsen mehrere Bundesstraßen gesperrt worden. In Ostsachsen betraf es die B97 und B96 - wegen umgestürzter Bäume und angespülten Schlamms, wie die Görlitzer Polizei am Freitag mitteilte. In Pirna war wegen einer Schlammlawine die B172 nicht mehr befahrbar. In Leipzig setzte der Starkregen Straßen unter Wasser und legte zeitweise den Straßenbahnverkehr lahm. Wie der MDR auf seiner Homepage mitteilt, wurden in Leipzig-Holzhausen Regenmenge von 70 Litern pro Quadratmeter gemessen. In Hoyerswerda und Zittau blieben Autofahrer auf den überfluteten Straßen stecken und mussten zu Fuß weiter gehen.

Heftige Gewitter in Thüringen

Über Thüringen sind in der Nacht zum Freitag heftige Gewitter hinweggezogen. Mehrere Straßen wurden überschwemmt, Keller liefen voll und Bäume stürzten um. Ein Blitzeinschlag hat in Roßleben (Kyffhäuserkreis) den Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses in Brand gesetzt und laut Nordhäuser Polizei 50 000 Euro Schaden verursacht. Am heftigsten trafen die Unwetter den Kreis Weimarer Land. Hier waren kurzzeitig mehrere Straßen überschwemmt, wie ein Polizeisprecher in Jena sagte. In Triebes im Kreis Greiz stand das Wasser am Donnerstagabend bis zu 30 Zentimeter hoch. Am Morgen war laut Geraer Polizei alles wieder abgeflossen.

Eine Gewitterzelle zieht über ein Feld.
Eine Gewitterzelle zieht über ein Feld.
dpa Lizenz