Unglück in Hordorf Unglück in Hordorf: Lokführer war laut Amt auf erster Lokomotive

HORDORF/MZ. - Für das Eisenbahnbundesamtsteht es fest: Der Güterzug, der am spätenAbend des 29. Januar im Bördedorf Hordorffrontal in einen Harz-Elbe-Express gerastwar, wurde von der ersten seiner beiden Loksaus gesteuert, deshalb befand sich dort auchder Lokführer. Das habe eine erste Auswertungder Fahrtenschreiber ergeben, so die Behördegestern. Die Spekulationen über den Aufenthaltsortdes Mannes werden aber wohl auch jetzt nichtverstummen. Denn die Frage, ob es technischmöglich sei, den Fahrtenschreiber quasi zuüberlisten und doch in der hinteren Lok zustehen, lässt Amtssprecher Moritz Huckebrinkunbeantwortet. Unter Verweis darauf, dassdie Untersuchungen noch nicht beendet seien.
Mögliche Variante
Die Frage des Aufenthaltsortes ist durchausvon Belang: Hätte sich der Mann auf der zweitenLok aufgehalten, hätte er womöglich deswegendie Haltesignale übersehen. Das war kurz nachdem Unglück als mögliche Variante gehandeltworden. Dass der 40-Jährige, gegen den derAnfangsverdacht der fahrlässigen Tötung besteht,die beiden Signale überfahren hat, auch dassteht nach Auswertung der Fahrtenschreiberund Diagnosegeräte mittlerweile fest, so Huckebrink.Demnach habe der Mann sowohl das auf Halthindeutende Vorsignal als auch das Halt zeigendeHauptsignal missachtet.
Der Harz-Elbe-Express (Hex) hatte den Untersuchungenzufolge dagegen freie Fahrt, auch die Weichenund damit die sogenannte Fahrstraße seienentsprechend eingestellt gewesen. 135 Metervor dem Ort der Kollision bremste der Hexlaut Eisenbahnbundesamt noch von Tempo 96auf Tempo 66 ab. Auch der Lokführer des Güterzugesleitete demnach noch kurz vor der Katastropheeine Schnellbremsung ein, die den Zug abernur um einen Stundenkilometer auf Tempo 68verlangsamte - dann krachten beide Züge ineinander.
Einige Informationen fehlen
Wie lange die Untersuchungen zur Ursachedes Unglücks noch dauern werden, darauf wolltesich das Eisenbahnbundesamt nicht festlegen.Huckebrink sagte, unter anderem müssten nochUnterlagen beider Lokführer ausgewertet werden,aus denen Informationen zu ihrer Streckenkenntnisund zu Fortbildungen hervorgingen. Der Hex-Lokführerist unter den zehn Toten.