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Umgestaltung Umgestaltung: Ärger um das neue Logo der Bundesagentur für Arbeit

Von Steffen Höhne und Christian Schafmeister 09.05.2005, 19:35
Das neue Logo der Bundesagentur für Arbeit (BA) ist am Montag (09.05.2005) in Nürnberg an der Fassade der BA zu sehen. Die Kosten für die Entwicklung des Logos beliefen sich nach Angaben der BA auf rund 100 000 Euro. (Foto: dpa)
Das neue Logo der Bundesagentur für Arbeit (BA) ist am Montag (09.05.2005) in Nürnberg an der Fassade der BA zu sehen. Die Kosten für die Entwicklung des Logos beliefen sich nach Angaben der BA auf rund 100 000 Euro. (Foto: dpa) dpa

Halle/MZ. - Die Bundesagentur für Arbeit(BA) steht nach der Einführung eines neuenLogos für rund 100000 Euro immer mehr inder Kritik. "Ich kann die Empörung der Leuteverstehen und selbst bloß den Kopf schütteln",erklärte Reiner Haseloff (CDU), Staatssekretäraus dem Arbeitsministerium Sachsen-Anhalt.Die Vorstellung des Logos, das inzwischenauch an der Nürnberger Zentrale hängt, seiein "Ersatzritual" und zeige die "große Unsensibilitätder BA". Viel wichtiger als die Neugestaltung wäre eine Verbesserung derArbeit, sagte der frühere Wittenberger Arbeitsamtschef."Das bisherige Logo ist jedenfalls nicht verantwortlichfür die Image-Probleme der Agentur."

Fehlende Sensibilität beklagt derweil auchder Deutsche Gewerkschaftsbund aus Sachsen-Anhalt.Die Fähigkeiten der BA-Manager, so ein Sprecher,seien für die Probleme auf dem Arbeitsmarktnicht mehr ausreichend. Auch Arbeitsloseninitiativenwie in Aschersleben kritisierten das Projekt."Nur die Farben wurden ausgetauscht, diesist kein deutliches Zeichen für Veränderungen",sagte Sprecherin Doris Glende. Jürgen Heike,Mitglied des BA-Verwaltungsrates, kündigtebereits an, dieser Fall werde ein Nachspielhaben. Das Logo bringe keinem Arbeitsloseneinen Job.

Die BA verteidigt derweil das Projekt: DasSymbol solle den Umbau der Agenturen verdeutlichen.Darüber hinaus entfalle nur ein Drittel derKosten auf die Weiterentwicklung des Symbols,so Sprecher Ulrich Waschki. Der Rest werdefür neue Broschüren gebraucht. "Der Preisist durchaus angemessen", sagte Norbert Gabrysch,Design-Professor der halleschen KunsthochschuleBurg Giebichenstein. Zudem mache es durchausSinn, "eingeführte Marken weiterzuführen".Im Fall der BA habe jedoch keinerlei Dringlichkeitbestanden. "Die Marke hätte es nicht unbedingtgebraucht."

Derweil kämpft die BA mit neuen Problemen.Vier Monate nach dem Start von Hartz IV arbeitedie Computersoftware zur Auszahlung des ArbeitslosengeldesII noch immer nicht fehlerfrei, hieß es am Montag.Zusätzliche Kosten: 28 Millionen Euro.