Schule nimmt Gestalt an Schule nimmt Gestalt an: Bis zum neuen Schuljahr muss alles fertig sein

Güsten - Wenn die Lehrer und Schüler, zumindest die etwas älteren, im neuen Schuljahr die Grundschule in Güsten betreten, werden sie diese vermutlich nicht wiedererkennen: Nachdem das Gebäude komplett entkernt wurde - auch das Dach und der Dachstuhl wurden entfernt - und zum Schluss nur noch die Grundmauern standen, nimmt die Schule so langsam wieder Gestalt an. Wobei diese kaum noch etwas mit der früheren Grundschule gemeinsam haben wird.
„Die Rohbau- und Dacharbeiten sind abgeschlossen, ebenso die Horizontalabdichtung“, sagt Thomas Kühne vom Gebäudemanagement der Verbandsgemeinde Saale-Wipper, der immer wieder einen Blick auf die Bauarbeiten hat.
An mehreren Stellen zugleich wird gearbeitet
Auch die Arbeiten an der Fassade des Schulgebäudes, das künftig auch gedämmt sein wird, um die Energiekosten zu senken, seien weit fortgeschritten und es kann so langsam mit dem Abbau des Gerüstes begonnen werden.
Dabei wird stets an mehreren Stellen gleichzeitig gearbeitet. So wurden zuletzt in der Turnhalle die Wände gestrichen. Danach sollte der Fußbodenbelag verlegt und Toiletten, Duschen sowie Waschbecken eingebaut werden. Die Heizkörper und die Elektrik werden ebenfalls erneuert.
Im Eingangsbereich der Turnhalle, die selbst nicht Bestandteil der Sanierung ist, würden noch die Wände gestrichen und das Parkett abgeschliffen, so Kühne.
Auch im Schulgebäude sind die Arbeiten im Sanitärbereich weitestgehend abgeschlossen. Zuletzt wurden die Fliesen verlegt und die Wände sollten noch gestrichen werden. Dabei sind die Wände vorwiegend in Weiß gehalten. Lediglich ein paar bunte Fliesen sorgen für einige Farbtupfer. Toiletten und Waschbecken müssen hier noch eingebaut werden.
„Das ist für uns ein Meilenstein, weil alle weiteren Arbeiten darauf aufbauen“
In der unteren Etage des Schulgebäudes sind die Bauarbeiter indes dabei, alles für die Estricharbeiten vorzubereiten, die am 8. März beginnen sollen. „Das ist für uns ein Meilenstein, weil alle weiteren Arbeiten darauf aufbauen“, sagt Thomas Kühne.
In anderen Bereichen ist die mechanische Belüftungsanlage zum Teil schon eingebaut, die laut Kühne besonders in Corona-Zeiten zunehmend wichtig ist. Ebenso eingebaut werden eine Fußbodenheizung und neue Fenster natürlich.
Erneuert wird auch die Beleuchtung, die energieeffizienter sein wird als bisher.
In einigen Räumen sind die Trockenmaurer gerade damit beschäftigt, die Wände zu spachteln, anschließend rücken die Maler an. Insgesamt acht Klassenräume sowie ein Multifunktionsraum werden am Ende entstanden sein, hinzu kommen Lehrer- und Vorbereitungszimmer. Überhaupt ist das Raumkonzept ein ganz anderes als vorher.
Barrierefrei mit Fahrstühlen
Weiterhin wird in einem der beiden Treppenhäuser ein Fahrstuhl eingebaut, damit das Gebäude künftig auch barrierefrei ist.
Zu guter Letzt wird auch der Außenbereich noch hergerichtet. Auch wenn die Arbeiten inzwischen weit fortgeschritten sind, so sitzt den Beteiligten doch ein wenig die Zeit im Nacken, denn im Juni dieses Jahres muss die letzte Rechnung bezahlt sein. Und dann sollen die Schüler endlich mit Beginn des neuen Schuljahres Anfang September ihr neues Domizil beziehen.
Dies liegt nicht nur in direkter Nachbarschaft zur Sekundarschule, sondern auch zur Kita, wo sich auch der Hort befindet. Das heißt, die Kinder werden kürzeste Wege haben.
Ursprünglich sollte die Sanierung schon abgeschlossen sein.
Aber weil die Arbeiten an dem Bestandsgebäude zum Teil aufwendiger waren als anfangs gedacht, was wiederum zur Folge hatte, dass die Gewerke zum Teil länger brauchten, haben sich die Arbeiten immer mehr hinausgezogen. Das hatte Verbandsgemeindebürgermeister Jan Ochmann (CDU) schon in einem Gespräch zu Beginn des Jahres gesagt.
Zwei Millionen Euro teurer
Anfangs - das heißt vor etwa sechs Jahren - waren für das momentan größte Bauvorhaben in Saale-Wipper Kosten von 2,7 Millionen Euro veranschlagt worden. Zwischenzeitlich waren diese aber um zwei auf 4,7 Millionen Euro gestiegen, was unter anderem mit den im Laufe der Zeit gestiegenen Baukosten zu tun hat.
Mit fast zwei Millionen Euro fördert das Land Sachsen-Anhalt das Bauvorhaben aus dem Stark-III-Programm. Der Rest sind Eigenmittel der Verbandsgemeinde, die über einen Kredit finanziert werden.
Die Schüler lernen während der Bauarbeiten, die im August vorigen Jahres begonnen hatten, im früheren Kita-Gebäude der „Güstener Spatzen“ am Anhalterring.