Schlaganfall, Herzinfarkt, Unfall Schlaganfall, Herzinfarkt, Unfall: Warum immer öfter ein Hubschrauber alarmiert wird

Aschersleben - Wenn es zu schweren Unfällen kommt, dann sind die Opfer mitunter so verletzt, dass sie möglichst schnell und schonend in eine Klinik gebracht werden müssen. Auch bei Schlaganfällen oder Herzinfarkten, die lebensbedrohend sein können, bleibt den Notärzten und Einsatzleitstellen oft nur eins - die schnellstmögliche Transportvariante zu wählen - einen Rettungshubschrauber. In 15 Flugminuten werden Einsatzorte in 60 Kilometern Radius erreicht.
Zahl der Hubschraubereinsätze stieg von 107 im Jahr 2018 auf 132 im Jahr 2019
Die Zahl der Hubschraubereinsätze, die durch die Rettungsleitstelle des Salzlandkreises erfasst wurden, stieg im Jahr 2019 auf insgesamt 132. 2018 waren es noch 107. „Generell sind in der Notfallrettung zuletzt jedoch steigende Zahlen zu verzeichnen, davon bleibt die Luftrettung sicher nicht verschont“, informiert Landkreis-Sprecherin Marianne Bothe. Es werde zwischen sogenannten Primäreinsätzen und Sekundäreinsätzen unterschieden.
„Bei Primäreinsätzen wird der Notarzt auf dem schnellsten Wege direkt zum Einsatzort geflogen“, erklärt sie. Dort werde der Patient notfallmedizinisch versorgt und, wenn es sein Gesundheitszustand erfordert, direkt in ein geeignetes Krankenhaus geflogen.
In vielen Fällen diene der Rettungshubschrauber auch als sogenannter Notarztzubringer, wenn der Notarzt in einem Bereich bereits im Einsatz und nicht verfügbar ist, jedoch dringend gebraucht wird. „Oft stellt das die schnellere Variante dar, als einen bodengebundenen Notarzt eines weiter entfernteren Standortes zu alarmieren“, so Bothe.
Bei Landungen und Starts außerhalb von Flugplätzen sichern Feuerwehrleute das Gelände
Wurden diese Flüge bisher fast ausschließlich bei Tageslicht durchgeführt, so gibt es inzwischen auch Hubschrauber, die entsprechend ausgerüstet nachts fliegen können.
Außerhalb von öffentlichen Flugplätzen oder eines speziellen Hubschrauberlandeplatzes werden die freiwilligen Feuerwehren benötigt, die entsprechend ausgebildet, für die Absicherung sorgen, bestätigt indes Marianne Bothe entsprechende Beobachtungen.
„Sekundäreinsätze“ sind Interhospitalflüge. Intensiv- oder Notfallpatienten werden dabei zur optimalen Versorgung und unter fachärztlicher Begleitung von einer Klinik in eine andere verlegt. „Der schnelle und vibrationsarme Lufttransport verringert das Transportrisiko und verbessert die therapeutischen Chancen der Patienten“, sagt die Kreissprecherin.
Auch der Transport von wichtigen Medikamenten, Blutkonserven oder Organen zähle zu den Sekundäreinsätzen. Bei solchen Anforderungen sei der Kreis aber nicht involviert. Daher nennt die DRF Luftrettung für den Salzlandkreis auch andere Zahlen.
DRF Luftrettung meldet 208 Einsätze 2019 im Salzlandkreis
Maren Wittmann hat anhand der DRF-Statistik für 2019 208 Einsätze für den Salzlandkreis errechnet, darunter 136 Intensivtransporte, und für 2018 207. Die beiden in Halle stationierten Rettungshubschrauber, darunter „Christoph Sachsen-Anhalt“ mit der 24-Stunden-Bereitschaft, kamen 2019 auf 2.134 Einsätze (2018: 1.872). Das ist die höchste Zahl der 35 DRF-Stationen.
„Alle Hubschrauber sind optimal für die Versorgung von Notfall- und Intensivpatienten ausgerüstet und halten auf kleinstem Raum die größtmögliche Vielfalt an medizinischen Geräten bereit“, unterstreicht Maren Wittmann.
Dazu zähle spezielles Equipment zur Trauma- oder Verbrennungsversorgung ebenso wie zur Kinder- und Säuglingsversorgung. „Dadurch kann die DRF Luftrettung den individuellen Anforderungen zur Behandlung von schwer verletzten oder erkrankten Patienten gerecht werden“, sagt sie. (mz)