Neue Bode-Brücke Neue Bodebrücke in Neugattersleben: Schwieriger Baugrund sorgt für fast zwei Jahre Bauzeit

Neugattersleben - „Warum es zwei Jahre dauern soll, ist mir nicht ganz klar. Das fragen sich sicher einige. Immerhin haben sie die jetzige Brücke innerhalb eines Jahres gebaut. Von 1933 bis September 1934. Aber wichtig ist, dass es nun endlich erst einmal losgeht.“
Neugatterslebens Ortsbürgermeister Rolf Heinemann weiß um den Kampf und die Enttäuschungen, die hinter den Neugatterslebener liegen. Der Start für den Abriss der Brücke über die Bode wurde immer wieder verschoben.
Das habe seinen Grund gehabt, sagt Verkehrsminister Thomas Webel (CDU). In diesem Jahr habe das Ministerium statt der sonstigen 50 Millionen 85 Millionen Euro zur Verfügung gehabt. Das reichte, um damit auch die Brückenarbeiten nun endlich in Angriff zu nehmen, so Webel.
Besondere Vorschriften im Landschaftsschutzgebiet
Dass es knapp zwei Jahre dauert, erklärten die Baufachleute gegenüber der MZ damit, dass es kein einfacher Bau sei. Zum einen liege die Brücke, die seit dieser Woche voll gesperrt ist, in einem Landschaftsschutzgebiet. Hier gelten besondere Vorschriften, die die Natur schützen sollen, denn die Bode-Niederung sei ein seltenes Biotop.
Zum anderen habe man den Fluss und die Ufer als Baugrund für die Brückengründungen. Das sei ebenfalls erschwerend. Bei den Kosten gehe man von gut 5,8 Millionen Euro (frühere Angaben lauteten 3,7 Millionen Euro) aus.
Kosten stiegen von 3,7 auf nun 5,8 Millionen Euro
In die Kosten sind Anbindungen, Arbeiten des Wasserverbandes und Radweg mit eingeschlossen. Natürlich hofft Stefan Hörold, Regionalbereichsleiter der Landesstraßenbaubehörde, dass die Arbeiten früher abgeschlossen werden können.
Vieles hänge natürlich auch vom Wetter ab. Für die Abrissarbeiten ist ein Zeitraum bis zum Frühjahr vorgesehen. Danach geht es mit dem Neubau der Brücke voran. Sie wird einen Radweg auf der rechten Seite aus Neugattersleben haben, der zum Radweg nach Strenzfeld führen soll.
Die Fahrbahn der Landstraße 50 wird auf der Brücke eine Breite von 6,50 Metern haben. Das ist breiter als die über 80 Jahre alte Brücke, die nun abgerissen wird. Die Nienburger und Staßfurter wird der Bau freilich wieder Nerven kosten. Denn dort sind die nächsten Bode-Übergänge. „Das muss eben sein“, sagt Nienburgs Bürgermeisterin Susan Falke, die ebenfalls betroffen ist. (mz)