Kutsch-Turnier und Ringreiten Kutsch-Turnier und Ringreiten : Im Schlafdorf sind alle hellwach

Wedlitz/Wispitz - Glück haben nur die Tüchtigen. Beim Kutsch-Turnier und Ringreiten des Reitvereins Wedlitz/Wispitz spielte der Wettergott mit. Herrlicher Sonnenschein und angenehme Temperaturen lockten mehr als 100 Besucher ins Waldstadion.
„Dieses Turnier ist neben dem Tag der offenen Tür der Feuerwehr der Höhepunkt in unserer Gemeinde. Wir sind ein Schlafdorf, haben leider nur sechs kleine Firmen am Ort. Vor zwei Jahren ist auch der Fußballsport eingeschlafen. Der Altersdurchschnitt in den beiden Orten ist zu hoch. Aber mit dem Pferdesport können wir die Leute wenigstens einmal im Jahr noch auf den Sportplatz locken. Dieses Fest müssen wir uns unbedingt erhalten“, meinte Ortsbürgermeister Heiko Forisch, der früher selbst aktiv dem runden Leder hinterher jagte.
Kutschturnier in Wedlitz/Wispitz hat sich eatbliert
Es hat sich in der Region jedoch schon herumgesprochen, dass dieses Turnier dank der vielen fleißigen Helfer des hiesigen Reitvereins hervorragend organisiert ist. Die Teilnehmer kamen aus ganz Sachsen-Anhalt.
„Man darf nicht vergessen, dass es nur Freizeitsport ist. Aber gerade das Kutschturnier hat sich im Laufe der Jahre hervorragend etabliert. Wir haben damals mit drei oder vier Startern angefangen. Diesmal hatten wir mehr als 20 Teilnehmer und müssen langsam aufpassen, dass sich dieser Wettbewerb nicht mit dem Ringreiten überschneidet. Der zeitliche Abstand zwischen den beiden Veranstaltungen wird immer geringer“, meint der Vorsitzende des Reitvereins Wedlitz/Wispitz, Bernd Bocionga, der seit 2012 den Hut auf hat und an beiden Wettkämpfen teilnahm.
Im Stechen nur auf dem 4. Platz
Mit seinen beiden Schimmeln Freddy und Tordo verpasste er beim Zweispänner der großen Pferde wegen zweier Fehler im ersten Umlauf klar das Medaillen-Treppchen. Dafür klappte es im Ringreiten, an dem auch seine Vereinskameraden Yvonne Deparade-Lange und Steffen Walter teilnahmen, etwas besser. Aber Glücksgöttin Fortuna war ihm nicht hold. Im Stechen musste sich der „Wedlitzer Hauptmann“ mit dem vierten Platz begnügen.
Beim begehrten Ringreitpokal siegte Vanessa Schulze aus Wespen vor der Sieglitzerin Maria Wötzel und dem Staßfurter Clemens Kotzyba. „Die Konkurrenz ist hart. Schließlich waren 42 Reiter am Start. Vor vier Jahren konnte ich mit Bella schon einmal das Ringreiten gewinnen“, plaudert Bocionga aus dem Nähkästchen, der dank der Unterstützung seiner Eltern Edith und Kurt seine beiden Schimmel halten kann.
„Mein Vater und meine Mutter kümmern sich in erster Linie um die beiden Pferde. Ich hätte schon allein wegen meines Jobs keine Zeit, um die Tiere zu betreuen. Beim Ringreiten geht es eng zu. Das nötige Quäntchen Glück hat mir leider gefehlt“, meint der Vorsitzende des Reitvereins.
Die Planungen für die Organisation des neuen Festes haben schon längst begonnen. „In dem Moment, in dem wir den Parcours auf dem Sportplatz abbauen, denken wir schon an das nächste Jahr. Es ist ein echter Kraftakt, um diese Veranstaltung zu organisieren. Ich war froh, dass sich zehn Leute zum Auf- und Abbau bereit erklärt hatten“, so Bürgermeister Heiko Forisch.
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Ergebnisübersicht
Einspänner, große Pferde - 1. Jens Fischer (Calbe), 2. Denny Sprick (Gnadau), 3. Michael Kauert (Magdeburg). Einspänner, kleine Pferde - 1. Jens Fischer (Calbe), 2. und 3. Vanessa Schulze (Wespen). Zweispänner, große Pferde - 1. Martin Kott (Tornitz), 2. Walter Duberatz (Schwarz), 3. Michael Kauert (Magdeburg). Zweispänner, kleine Pferde - 1. Vanessa Schulze (Wespen), Michael Kolata (Felgeleben), Ron Sandmann (Gnadau). Ringreiten - 1. Vanessa Schulze (Wespen), 2. Mandy Wötzel (Sieglitz), 3. Clemens Kotzyba (Staßfurt), 4. Bernd Bociunga (Reitverein Wedlitz/Wispitz). (mz)