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Kultur- und Sporttag Kultur- und Sporttag in Nienburg Saale: Bergzeitfahren und Akrobatik an der Turnhalle

Von Sandra Schwarze 26.08.2019, 10:56
Steve Hesse feuerte Tochter Wiebke beim Nienburger Bergzeitfahren die Schloßstraße hinauf an.
Steve Hesse feuerte Tochter Wiebke beim Nienburger Bergzeitfahren die Schloßstraße hinauf an. Sandra Schwarze

Nienburg - Tauben fliegen gen Himmel. Die schneeweißen Vögel setzten am Samstag zum Kultur- und Sporttag nicht nur ein Zeichen für Frieden, sondern krönten die Premiere des erstmals ausgetragenen Bergzeitfahrens.

Doch die Idee, Bestzeiten beim Bewältigen der Nienburger Schloßstraße mit kräftezehrender Steigung aufzustellen, bedarf noch einiges an Anschub. Das Starterfeld blieb hinter den Erwartungen der Veranstalter zurück. Ein Quintett machte eisern den Anfang und radelte einzeln nach oben.

Obwohl, so ganz stimmt das nicht. Der achtjährige Sören und die sechsjährige Wiebke hatten Unterstützung dabei. Papa Steve Hesse wurde für seine Kinder zum motivierenden Ausdauerläufer. „Treten, treten, treten“, rief er seinen Kindern zu.

„Treten, treten, treten“, feuerte Steve Hesse seine Tochter beim Bergzeitfahren an

Gemeinschaftssinn hatte die Familie zur Sporthalle geführt. „Ehrensache“, meinte der 40-Jährige aus Nienburg. Dahinter stecke sicher auch ein wenig Lokalpatriotismus. Seit drei Jahren können seine Kinder Rad fahren.

Noch als die Veranstaltung in den vergangenen Jahren im Freundschafts-Sportpark organisiert wurde, haben sie sich für den Kultur- und Sporttag immer ein Plätzchen im Terminkalender freigehalten.

Am alten Standort habe manches besser geklappt, sagte Steve Hesse: „Warum muss die Radfahrt nachmittags bei über 30 Grad stattfinden?“, fragte er. Natürlich kann das Wetter niemand bestellen, aber sicherlich liege es in der Macht der Verantwortlichen, das Rennen wieder auf den Vormittag zu legen. Außerdem sei die ebene Strecke auf dem Sportplatz für die Kinder einfacher zu bewältigen.

Beim nächsten Mal sollte das Rennen auf eine kühlere Tageszeit gelegt werden, schlägt Hesse vor 

Doch überall rund um die Sporthalle fanden sich Leute, die gegenteilige Positionen vertreten. Denn der Sportpark könne von Senioren schlecht bis gar nicht erreicht werden, hieß es. In der Folge bleiben sie der Veranstaltung fern. Diese Beobachtung hat die Trainerin der Akrobaten-Gruppe des Karnevalsclubs, Heike Pflüger, des Öfteren gemacht.

Ihren Mädels war der Austragungsort egal. Interessant sind die Angebote, die die Organisatoren zu bieten hatten - und das waren wie in jedem Jahr gute zwei Dutzend. Ausreichend Beschäftigung gebe es, sagte Lysianne Schuchardt von der Feuerwehr beim spaßigen Kunigunde-Melken zufrieden. „Nienburg ist ein lebenswerter Ort“, klang es aus dem Mund der 13-Jährigen.

Blicken sowohl die Stadt Nienburg als auch die Stiftung Evangelische Jugendhilfe St. Johannis in die Zukunft, dann plädieren sie in Sachen Standort eindeutig wieder für die Schlossstraße und den Bereich um die Sporthalle herum. Dieser ist barriereärmer als die Sportpark-Variante, hieß es von Roland Kloß von der Jugendhilfe. In jede Richtung, in die er blickte, herrschte am Samstag Trubel. Das motiviert für die nächste Auflage. Was gleich bleibt, ist die Kernbotschaft vom gewaltfreien Miteinander, die die Besucher mit nach Hause nehmen sollen.

(mz)