Kita Westeregeln Kita Westeregeln: Erzieher gibt sexuellen Missbrauch zu - Taten mit Handy gefilmt

Magdeburg - Ein umfassendes Geständnis unter Tränen: Ein wegen mehrfachen sexuellen Missbrauchs angeklagter Erzieher hat am Freitag zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Magdeburg alle Vorwürfe zugegeben.
„Es waren Momente, in denen das Denken nicht so funktioniert hat wie sonst“, sagte der 26-Jährige, der sich im vergangenen Jahr an zwei damals fünfjährigen Mädchen in einem Kindergarten in Westeregeln (Salzlandkreis) vergangen hat.
Kindesmissbrauch in Kita: Taten zum Teil mit Handy gefilmt
Der Mann hatte die Taten zum Teil mit seinem Handy gefilmt. „Es war, wie als ob ein Schalter in meinem Kopf umgelegt werden würde“, sagte der Angeklagte vor Gericht. Zu Beginn habe er Fotos von den Kindern auf der Toilette gemacht. Später habe er die Mädchen dann auf der Toilette missbraucht, berichtete der Angeklagte den beiden Richterinnen. Er habe Videos auf eine Speicherkarte getan und dann auf dem Laptop angeschaut, sagte er.
Nebenkläger sind die Eltern der beiden Opfer.
Oberstaatsanwalt Frank Baumgarten zufolge begannen die sexuellen Übergriffe am 13. April 2018 in der Kindertagesstätte „Sonnenschein“. Damals habe er eine Fünfjährige in einem Toilettenraum missbraucht. Baumgarten konfrontierte den 26-Jährigen mit seinen Worten, die in den Videos zu hören sind. „Sie haben die Kinder dirigiert“, so der Anklagevertreter. „Sie überschreiten nicht nur Grenzen, sie setzen hart durch, was sie wollen“, sagte er in Richtung des Angeklagten. Baumgarten schloss nicht aus, die Videos noch in der Verhandlung vorzuführen.
Kindesmissbrauch in Westeregeln: Angeklagt sind sieben Fälle im April und August 2018
Der Erzieher, der auf eigenen Wunsch öffentlich ausgesagt hat, diagnostizierte sich selbst „ein Problem“, gegen das er nicht ankämpfen konnte und dass er immer wieder für einige Zeit verdrängt habe.
Angeklagt sind sieben Fälle im April und August 2018. Der Staatsanwaltschaft zufolge soll er sich mehrmals schwer an den Kindern vergangen haben.
Zu seinen Beweggründen gab er an, alles habe sich „wie ein Blitz angefühlt, der in den Körper einschlägt“. (mz/mit dpa)