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Karnevalklub Friedrichsaue Karnevalklub Friedrichsaue: FKK-Fans ziehen durchs Dorf

Von Regine Lotzmann 17.01.2017, 08:45
Seit 50 Jahren ununterbrochen  aktiv - der Friedrichsauer Karnevalsklub. Auch im Jubiläumsjahr soll es wieder heiß her gehen. Nicht nur in den Dorfgemeinschaftshäusern, sondern auch mit einem großen Umzug durch den Ort.
Seit 50 Jahren ununterbrochen  aktiv - der Friedrichsauer Karnevalsklub. Auch im Jubiläumsjahr soll es wieder heiß her gehen. Nicht nur in den Dorfgemeinschaftshäusern, sondern auch mit einem großen Umzug durch den Ort. Frank Gehrmann

Friedrichsaue - Es soll ein Umzug werden. 50 Jahre sind schließlich etwas Besonderes. Genau so lange gibt es in Friedrichsaue nämlich den FKK, den Friedrichsauer Karnevalsklub. „50 Jahre Karneval, wer kann das hier in der Region schon vorweisen“, findet Matthias Witte nämlich, der seines Zeichens nicht nur der Ortsbürgermeister von Friedrichsaue, sondern auch der FKK-Präsident ist.

Und so soll die diesjährige Session eben am 4. Februar mit einem Festumzug durch den kleinen Seeland-Ort gekrönt werden - Start ist um 14 Uhr.

„Ich bin gespannt, was die anderen Vereine da mitbringen“, gibt der FKK-Präsident zu und freut sich, dass die beim Jubiläum dabei sein wollen. „Das ist eine muntere Runde, die sich da gefunden hat....“, spricht er von den Karnevalsvereinen der Region, die sich regelmäßig treffen.

Karnevalisten aus vielen Vereinen dabei

„Die Vereine haben da sehr viel Spaß und stecken viel Energie rein.“ Und deshalb sind die Karnevalisten aus Aschersleben, Quenstedt, Cochstedt, Frose, Gatersleben und Hoym eben auch in Friedrichsaue mit dabei.

Ebenso wie die heimischen Vereine selbst: die Schützen, der Heimatverein und die Ü60-Damengruppe, die sich auch zum Dorffest so schön mit einbringt.

Doch nicht nur der Umzug lässt die Jubiläumssession zu einer besonderen werden. Die traditionelle November-Veranstaltung - „wir sind fast die einzigen, die so eine machen“ - wurde dieses Mal zur Festveranstaltung für geladene Gäste. „Da war sogar unser Gründungspräsident Rainer Ritschel mit dabei - und unsere erste Prinzessin Roswitha Bendler“, berichtet Matthias Witte.

Tänzerischer Streifzug durch die Jahre

Die Elferratsfestsitzung im Friedrichsauer Dorfgemeinschaftshaus - an der dann jeder teilnehmen kann, der Karten hat - wird es am 28. Januar geben. Mit Prinz Kevin II. und Prinzessin Melanie I. Auch hier spielen 50 Jahre FKK natürlich eine Rolle.

„Die Funken wollen zum Beispiel einen Streifzug durch die Showtänze der letzten Jahre geben“, kündigt Witte an. Und er und sein Sitzungspräsident Ingo Große streuen die eine oder andere Geschichte aus der Geschichte mit ein. Die begann übrigens vor einem halben Jahrhundert mit dem Armeedienst von Gründungspräsident Ritschel.

Der hatte sich im Thüringischen mit dem Karnevalsfieber angesteckt - und es einfach mit nach Hause gebracht. So wurde im Winter 1967 in Friedrichsaue die erste Elferratssitzung abgehalten.

Mit so großem Erfolg, dass sofort die nächste Session vorbereitet wurde. Von der wollten auch die Nachbarorte etwas haben, so dass „Auswärtsauftritte“ der Friedrichsauer Jecken seit jeher zum festen Programm dazugehörten.

Narren-Geschichte war nicht zu bremsen

Selbst die Wende konnte der Narren-Geschichte keinen Abbruch tun. „Wir machen Karneval einfach aus Spaß an der Freude“, meint Matthias Witte und findet: „Für das kleine Friedrichsaue sind wir eine relativ große Truppe.“

Der Präsident spricht von einer Stammbesetzung von rund 35 Leuten. Zu denen kämen junge Leute, die je nach ihren Verpflichtungen im Schul- und Berufsleben abwechselnd bei den Veranstaltungen dabei sein würden.

Um den Nachwuchs muss sich keiner Sorgen machen

Um seinen Nachwuchs muss sich der Verein, der schon bei seiner Namenswahl Humor bewies, eh keine Sorgen machen. Bei seinen Kinderfaschingsfesten ist der Saal immer ausgebucht.

„Hier wird das Karnevalsvirus auf unsere Zukunft übertragen“, lacht Witte und berichtet auch vom Erbsenbär, der weder bei den Umzügen fehlt noch bei den Kinderfaschingsfeiern. Dort kann der Bär, der eine noch ältere Tradition des Ortes ist, seine Tanzkünste präsentieren.

Auch Witte selbst kam relativ jung zum Karneval. „Wann genau, kann ich gar nicht sagen, aber es muss so im Alter von 13 oder 14 Jahren gewesen sein“, denkt er zurück, als er im Verein als Page des Prinzenpaares angefangen hatte. Das ist nun schon 40 Jahre her. Inzwischen gehören auch seine Frau und seine beiden Töchter zum Verein.

Matthias Witte ist seit 26 Jahren Präsident des Regiments

Und er selbst führt seit 1990 als Präsident das Regiment. Das sei allerdings einem unglücklichen Umstand geschuldet, erzählt Witte, wie er damals zu seinem Amt gekommen war.

„Mein Vorgänger kam kurz vor der Veranstaltung rein, hielt seine blutende Hand in die Höhe, in die er sich mit der Kettensäge geschnitten hatte, und meinte: ‚Damit kann ich wohl keinen Präsidenten machen. Da musst du mal ran.'" Ein Präsidentenwechsel Knall auf Fall.

„Und dabei ist es geblieben.“ Damit das nicht wieder passieren wird - in welcher Weise auch immer -, legten sich die Karnevalisten mit Ingo Große auch noch einen Sitzungspräsidenten zu. „Damit ich eine Vertretung habe. Wir wechseln uns ab - je nach Zeit und Bedarf.“

Und so sind natürlich beide auch auf den alten Fotos zu entdecken, die in der Sonderausgabe des Friedrichsauer Narrenspiegels einen Rückblick auf 50 Jahre FKK gestatten. Doch die Kussfreiheit verkündet auch im Jubiläumsjahr nur das Prinzenpaar.

Wer noch alte Fotos vom Friedrichsauer Karneval hat, kann diese gern dem Verein zukommen lassen. Vielleicht sind die dann beim nächsten Jubiläum auf der Festschrift zu entdecken. (mz)

Seit 50 Jahren ununterbrochen  aktiv - der Friedrichsauer Karnevalsklub.
Seit 50 Jahren ununterbrochen  aktiv - der Friedrichsauer Karnevalsklub.
Gehrmann