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HC Aschersleben HC Aschersleben: Vier Kurzgeschichten aus Handball-Oberliga

Von Tobias Grosse 26.11.2016, 08:00
So jubelte der HC Aschersleben nach dem 31:21-Auswärtssieg in Plauen-Oberlosa im Januar in den sozialen Netzwerken. Die Mannschaft fährt mit einem guten Gefühl nach Sachsen.
So jubelte der HC Aschersleben nach dem 31:21-Auswärtssieg in Plauen-Oberlosa im Januar in den sozialen Netzwerken. Die Mannschaft fährt mit einem guten Gefühl nach Sachsen. privat

Aschersleben - Vieles ist schon erzählt, vieles ist schon geschrieben. Doch irgendwie gibt es doch immer wieder etwas neues zu erzählen. Auch über den HC Aschersleben. Am Samstagabend gastiert die Mannschaft von Dmitry Filippov um 19 Uhr am elften Spieltag der Mitteldeutschen Oberliga beim SV Plauen-Oberlosa. Im Vorfeld der Partie beim Tabellenneunten gibt es vier Kurzgeschichten. Die Mitteldeutsche Zeitung erzählt sie.

Der Rückkehrer

Klar, seine Rückkehr auf die Platte hätte sich Eric Straßburger schon ein bisschen besser vorgestellt. „Das war mit das schlechteste Spiel, seitdem ich in Aschersleben bin“, sagt er. Nach über zwei Monaten Verletzungspause gab der Kreisläufer am vergangenen Wochenende beim glücklichen 34:33-Heimsieg gegen den SV Hermsdorf sein Comeback.

Und wenngleich er mit der Leistung, sowohl seiner eigenen als auch der des Teams nicht zufrieden war, überwiegt natürlich das Positive. „Es ist ein wesentliches schöneres Gefühl, auf dem Feld zu stehen, als nur auf der Bank zu sitzen“, sagt er und lacht, „denn dort würde ich mit 30 an Herzproblemen sterben.“

Am dritten Spieltag zog sich Straßburger einen Innenbandriss im Knie zu, der mittlerweile ausgeheilt ist. „Ich habe keine Probleme mehr“, sagt der 26-Jährige. Freilich sei er noch nicht auf dem Fitness-Level wie zuvor, aber „ich denke, ich bin auf einem guten Weg“.

Der Neuzugang

Gegen Hermsdorf hat Tom Kaufmann zwar noch keine Einsatzzeit bekommen, gegen Plauen-Oberlosa könnte es aber schon wieder ganz anders aussehen. Seit anderthalb Wochen ist der 19-Jährige jetzt im Kader des HC Aschersleben. Der Kontakt zu Trainer Filippov kam über seinen Vater zustande. Beide kennen sich aus der Zeit, als Filippov beim HV Wernigerode tätig war.

„Und der Kontakt ist seitdem nie abgerissen“, sagt der Neuzugang, der im Sommer mit dem MTV Braunschweig in die 3. Liga aufgestiegen ist. „Der Aufwand wurde mir aber zu groß, fünfmal in der Woche zum Training nach Braunschweig zu fahren.“ In Aschersleben ist das Pensum etwas geringer, „die Atmosphäre zudem etwas lockerer“, sagt Kaufmann. „Es ist eine Top-Truppe und was mir ganz wichtig war, ist, dass ich mit meinem neuen Trainer über alles reden kann.

Es sollte keine strenge Beziehung sein, man muss gerne zum Training gehen.“ Kaufmann ist technisch gut ausgebildet, kann auf Rückraum Mitte und Linksaußen spielen. Taktisch, klar bei eineinhalb Wochen im Team, besteht noch Nachholbedarf.

Das gute Gefühl

Als der HC Aschersleben in der vergangenen Spielzeit zum bisher einzigen Mal beim SV Plauen-Oberlosa gastierte, endete das in einem der höchsten Saisonsiege für die Krokodile. Mit 31:21 konnte das Team um Martin Wartmann im Januar bei den Sachsen gewinnen.

Nur all zu verständlich also, dass der Kapitän jetzt sagt: „Wir fahren mit einem guten Gefühl nach Plauen.“ Zumal Aschersleben im Vorjahr auch das Heimspiel souverän gewinnen konnte. „Sie liegen uns von der Deckung her“, findet Wartmann. Oberlosa verteidigt oft in einem 5:1-System, mit dem der HCA in der Vergangenheit gut klargekommen ist.

Und zudem ist ja da jetzt auch noch das neue Gefühl, sogar mal ein schlechtes Spiel wie gegen Hermsdorf in letzter Sekunde gewinnen zu können. „Dreckige Siege gehören dazu“, sagt der Kapitän, „und ich bin mir auch sicher, dass nicht noch einmal alle so einen schlechten Tag erwischen.“

Der Besuch

Das Abschlusstraining der Alligators am Freitagabend hatte einen ganz besonderen Zuschauer. Dino Spiranec war zu Besuch in Aschersleben. Der Torwart, der den Verein vor der Saison nach zweieinhalb Jahren in Richtung 3. Liga Süd und SG Köndringen/Teningen verlassen hatte, hat am Wochenende spielfrei und daher von seinem neuen Coach Ole Andersen frei bekommen.

Spiranec nutzte das, um einen Abstecher in seine alte Heimat zu machen und seine ehemalige Mannschaft zu besuchen. Aus seiner neuen Heimat konnte er positiv berichten. „Ich war zwar zweimal verletzt, das war ein bisschen blöd, aber ansonsten bin ich zufrieden.“ Spiranec wäre aber nicht Spiranec, wenn er nicht auch sagen würde: „Es geht immer besser.“

In Köndringen hat der kroatische Torhüter viele Spielanteile und liegt mit seinem Team aktuell auf Rang zwölf. „Im Großen und Ganzen, läuft alles sehr gut.“

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Der SV Hermsdorf hatte gegen die 33:34-Niederlage beim HC Aschersleben Einspruch eingelegt, da er sich von Spielleitung und Kampfgericht betrogen fühlte. Die setzten kurz vor Schluss der Partie die Spielzeit nach einer unübersichtlichen Situation auf sechs Sekunden an, die der HCA zum Siegtor nutzte. Dieser Einspruch wurde nun zurückgewiesen. Der SVH hatte die Frist von drei Tagen verpasst. Laut Steffen Reis, Geschäftsführer der Handball Marketing Hermsdorf GmbH, wurde trotzdem eine Beschwerde an den Mitteldeutschen Handball-Verband geschickt. (mz)