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HC Aschersleben HC Aschersleben: Elf Minuten lang ohne einen Treffer

Von Detlef Liedmann 18.10.2020, 18:00
Kein Durchkommen für Andrej Filippov gegen Plauens Jakub Kolomaznik.
Kein Durchkommen für Andrej Filippov gegen Plauens Jakub Kolomaznik. Thomas Tobis

Aschersleben - Die Handballer des HC Aschersleben sind in der Realität der Mitteldeutschen Oberliga angekommen. Nach den Siegen in Delitzsch und zu Hause gegen Aufsteiger Piesteritz gab es nun die zweite Niederlage in Folge. Und das obendrein zu Hause.

Im Ballhaus hieß es am Samstag gegen den SV Plauen-Oberlosa 21:25. Während Ascherslebens Trainer Dmitry Filippov neben Frank Seifert (Nasenbeinbruch) auch auf Vincent Hasselbusch und Jannik Fohrer verzichten musste, reisten die Vogtländer mit voller Kapelle an. Und die Alligatoren kamen überhaupt nicht in die Gänge.

Rückstand zieht sich durch das gesamte Spiel

Sage und schreibe elf Minuten dauerte es, ehe Pit Seifert der erste Treffer für die Gastgeber gelang. Da lag Aschersleben schon 0:3 hinten. Und der Rückstand zog sich durch das gesamte Spiel. Nicht einmal gelang den Hausherren die Führung. Zwar arbeiteten sich die Aschersleber über ein 2:4 auf 4:5 heran. Doch dann legten die Gäste wieder vor. Es war ein umkämpftes Spiel.

Das zeigen unter anderem die Roten Karten für Stephan Hasselbusch (40.) und Jens Schmidt (51.). Zudem hat die Partie für Ascherslebens Pit Seifert und Oberlosas Ladislav Brykner ein Nachspiel. Beide waren in der 57. Minute aneinandergeraten, wurden vom Schiedsrichtergespann Marco Hoffmann, Thomas Pinkert von der Platte geschickt.

Zudem gab es insgesamt zwölf Zeitstrafen, sechs auf jeder Seite. Vielleicht waren die Schiedsrichter deshalb so emsig, weil mit Ronald Schierbok auch ein Beobachter in der Halle weilte. Man weiß es nicht. Zur Pause jedenfalls führten die Vogtländer 13:9.

„Wir waren an dem Tag einfach nicht gut genug. So ehrlich müssen wir sein“

„Ja, es waren sicher ein paar unglückliche Entscheidungen der Schiedsrichter. Aber daran lag es nicht. Wir waren an dem Tag einfach nicht gut genug. So ehrlich müssen wir sein“, sagte Ascherslebens Co-Trainer Martin Wartmann. Und: „Wir hatten gegen eine der stärksten Mannschaften der Liga mit einer der besten Abwehrreihen keine Lösungen. Wir waren im Rückraum zu schwach und haben auch sonst wieder zu viel liegen lassen.“

Wartmann zählt Plauen-Oberlosa zu den Aufstiegsfavoriten. Das sei also keine der Mannschaften, gegen die man zwingend punkten müsse. Gegen andere Teams schon. So nach und nach kristallisieren sich mit Oebisfelde, Jena sowie den Aufsteigern Piesteritz und Glauchau die üblichen Verdächtigen heraus. Dass aber auch die Zweite des HC Elbflorenz, freiwillig aus Liga Drei zurückgekehrt, und Einheit Plauen dazugehören, überrascht dann schon ein wenig.

Hausherren stemmen sich gegen die Klatsche

Nach der Pause wuchs der Aschersleber Rückstand zeitweise bis auf sieben Treffer an (14:21, 48.) und es drohte ein Debakel. Doch die Hausherren stemmten sich gegen die Klatsche, verkürzen noch einmal. Doch am Ende war nur noch Kosmetik drin. Noah Balint gelang 116 Sekunden vor dem Ende das 21:24 und es hat in der Vergangenheit Spiele gegeben, die wurden in dieser kurzen Zeit noch gedreht.

Doch gegen Plauen-Oberlosa fehlten dem HCA am Samstag einfach die Mittel. Jan Skalda setzte den Schlusspunkt per Siebenmeter.

Nächstes Spiel beim HBV Jena

Am kommenden Samstag gastieren die Schützlinge von Dmitry Filippov beim HBV Jena, einem Gegner also, mit dem sich die Alligatoren in der Vergangenheit immer bissige Spiele geliefert haben. Die Saalestädter konnten bisher erst einmal punkten. Beim HC Einheit Plauen gewannen sie 33:30.

Am Samstag gab es für die Mannschaft um Trainer Svajunas Kairis ordentlich was auf die Socken. 22:36 hieß es in Freiberg. Aschersleben und Jena haben viele Gemeinsamkeiten. Ohne coronabedingten Abbruch wären sie in der Vorsaison womöglich abgestiegen. Und die Trainer beider Vereine arbeiten als Lehrer. Filippov in Aschersleben, Kairis in Köthen. Der Litauer spielte selbst vier Jahre für die HG, war dann Trainer, ehe er freigestellt wurde. Das dürfte nicht nur ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten, sondern abermals brisant werden.

Aschersleben: Mevissen, Gudonis - Kommoß (6/4), P. Seifert (3), Steitmann , Flippov (2), Balint (2), Illig, Weber (4), Nupnau (1), Uhlig (1), St. Hasselbusch (2), Schmidt (mz)