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Handball 3. Liga Handball 3. Liga: Funks Schiedsrichter-Schelte

Von Marcus Bräuer 14.10.2012, 17:51

Bernburg/Aschersleben/MZ. - Die Unparteiischen Marcus Pesth und Tobias Fröbe hatten auch aus Sicht von HCA-Keeper Andreas Böhm einen schwachen Tag erwischt: "So kann man die Partie nicht pfeifen. Sie waren dem Derby nicht gewachsen."

Schiedsrichter-Schelte klingt nach Niederlagen, vor allem in einem Prestige-Duell, immer ein bisschen nach schlechtem Verlierer. Das wollte sich Gunter Funk dann doch nicht nachsagen lassen und räumte Versäumnisse seiner Mannschaft ein. "Wir haben in der Schlussphase zwei, drei ganz klare Chancen liegen gelassen und zudem drei Siebenmeter nicht getroffen", so der Handball-Lehrer. Dass ausgerechnet der Ex-Bernburger Alexander Weber mit seinem Lattenwurf kurz vor Spielende zur tragischen Figur wurde, war der Schlussstrich unter einer Partie, die nichts zu wünschen übrig ließ. Von zwei Punkten oder wenigstens einem für den HC Aschersleben mal abgesehen.

Beide Mannschaften waren top motiviert in die Partie gegangen. Der HC Aschersleben wirkte aber über weite Strecken als die Mannschaft mit dem besseren Plan. Die Kreise von Bernburgs bisher überragenden Steffen Cieszynski konnte die HCA-Abwehr gut einengen. Überhaupt stand die Defensive der Gäste sehr gut. Ivan Szabo machte zudem ein sehr starkes Spiel zwischen den Pfosten. Und in der Offensive fand die Mannschaft wieder zum strukturierten Spiel zurück. Die Halbzeitführung fiel dann auch entsprechend deutlich aus. Aschersleben 13, Bernburg 9. "Die Mannschaft hat das, was sie sich in der Trainingswoche gewissenhaft erarbeitet hat, super umgesetzt", lobte Funk.

Auch im zweiten Durchgang sah es lange Zeit noch gut aus. Bis zum 18:14 behielt der HCA die Oberhand. Doch dann kam Bernburg, angepeitscht von den frenetischen Zuschauern und teilweise begünstigt durch die Unparteiischen, zurück ins Spiel. Vier Minuten dauerte es, da hatte Anhalt ausgeglichen (18:18). Die erste Führung gelang Frank Grohmann mit dem 20:19. Doch Aschersleben schlug noch einmal zurück, holte sich die Führung durch Treffer von Erwin Feuchtmann und Martin Doldan zurück. Doch abermals Grohmann machte mit einem Treffer aus dem Spiel heraus und einem verwandelten Siebenmeter den glücklichen Sieg für Bernburg perfekt.

"Uns hat am Ende wieder der Killerinstinkt gefehlt", bemängelte Gunter Funk, "wir schaffen es nicht, den I-Punkt zu setzen." Was bleibt, ist eine bittere Niederlage. "Aus Sicht Bernburgs war das ein mehr als glücklicher Sieg", betonte Funk dennoch. Auch wenn seine Mannschaft nicht fehlerfrei spielten, wollte der Trainer die Schiedsrichter nicht aus der Verantwortung nehmen. "Es ist schade, wenn solche Schiedsrichter für so ein wichtiges Spiel angesetzt werden", schimpfte Funk und kritisierte damit die Ansetzer, die aus seiner Sicht "fahrlässig" gehandelt hatten. "Die Vereine arbeiten sehr engagiert, mit viel Aufwand, dann ist es einfach ärgerlich, wenn die Schiedsrichter dem Spiel nicht gewachsen sind", so Funk weiter.

Dennoch ist sich der Trainer sicher, dass seine Mannschaft irgendwann für den Aufwand belohnt wird. Das Abrutschen auf den Abstiegsplatz hat nach sieben Spieltagen und vorhandenem Kontakt zum breiten Tabellenmittelfeld keine größere Bedeutung. Gunter Funk stellte beim Blick auf den nächsten Gegner Pohlheim aber schon einmal klar: "Dieses Spiel müssen wir gewinnen. Das darf jeder erwarten. Da gibt es null Diskussion."