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Fußball Fußball: Tine-Lise Braekow konzentriert sich auf Torejagd

Von sebastian möbius und carsten roloff 10.08.2012, 18:37

bernburg/MZ. - "Mein Ziel ist es, die elfte Klasse zu meistern und in zwei Jahren zu studieren. Mit dem TV Askania Bernburg möchte ich ähnlich gut abschneiden wie in der abgelaufenen Saison. Das ist jedoch eine echte Herausforderung, da die Mannschaft völlig neu zusammengestellt wird", erklärte Braekow, die maßgeblich zum Titelgewinn ihres Vereins in der Kreisunionsliga beitrug. Mit elf Volltreffern lag die Angreiferin in der internen Schützenliste des Meisters der Saison 2011 / 12 an erster Stelle.

Schon seit frühester Kindheit war der Ball der beste Freund von Tine-Lise. Mit ihrem Opa und den Jungs tobte sie auf dem Bolzplatz herum und wurde von Uwe Schlegel entdeckt. Dem damaligen Coach der Baalberger Frauenmannschaft ist der "Rohdiamant" sofort ins Auge gefallen.

Schegel begeisterte Braekow nicht nur für das Fußball spielen, sondern überredete sie auch, Spiele als Schiedsrichterin zu leiten. Drei Jahre lang hielt sie diese Doppelbelastung durch. Dann zog Braekow einen vorläufigen Schlussstrich unter ihre Schiedsrichter-Laufbahn. Tine-Lise wollte lieber selbst Tore schießen, anstatt auf Elfmeter zu entscheiden. "Nach drei Jahren habe ich gemerkt, dass ich als Spielerin mehr Talent besitze. Die Rolle als Referee liegt mir nicht so besonders. Es ist auch besonders schwierig, die Pfeiferei und die Punktspiele für den TV Askania unter einen Hut zu bekommen. Hinzu kommen schulische Verpflichtungen", führt Braekow mehrere Gründe für das Ende ihrer Schiedsrichterlaufbahn an.

Mehrere Jahre lief die Bernburgerin für die Baalberger Frauenmannschaft auf, die aber vor drei Jahren auseinanderbrach. Der Wechsel zum TV Askania bot sich förmlich an. "Ich habe diese Entscheidung nicht bereut", sagte die 17-jährige Schülerin, für die ein Wechsel zum sportlich stärksten Verein des Salzlandkreises, Rot-Schwarz Edlau, nie ein Thema war, obwohl der SV Rot-Schwarz eine sportlich reizvolle Adresse ist. In den vergangenen zehn Jahren gewannen die Schützlinge von Rüdiger Reinecke fünfmal den Landesmeistertitel und standen 2012 erstmals in ihrer Vereinsgeschichte im Landespokal-Finale.

Statt für Edlau schwärmt die Askania-Kickerin für Turbine Potsdam, obwohl ihr großes Vorbild Fatmire Bajramaj den Verein vor einem Jahr in Richtung 1. FFC Frankfurt verließ. "Von Bajramajs Autobiografie war ich total fasziniert", erzählte Braekow, die die Mittelfeldspielerin auch schon einmal live in Aktion erlebte. "Ich war mit meinen Eltern beim Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft zwischen Deutschland und Kanada. Die Stimmung im Berliner Olympiastadion hat mich total umgehauen." Umwerfende Erfolge will die Fußballerin ab Herbst sowohl in der Schule als auch auf dem grünen Rasen einfahren. Am 9. September startet der Kreisunionsmeister TV Askania mit einem Heimspiel gegen Breitenhagen in die Saison.