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Fußball Fußball: Meister stellt Rekorde auf

Von frank krella 17.07.2012, 18:23

bernburg/MZ. - Noch nie blieb ein Kreisligist in einer Saison ohne Niederlage (22 Siege, 4 Remis), noch nie sammelte ein Kreisligist in den fünf Jahren Salzlandkreis 70 Punkte und noch nie schaffte ein Ex-Salzlandligist den Wiederaufstieg. Den Trefferrekord musste jedoch Einheit dem Zweiten Peißen mit 125 Toren (Rekordeinstellung) überlassen, der auch mit Marcel Micklisch (43 Tore) den Torjägerkönig stellt.

"Nach einem Jahr der Eingewöhnung in der Kreisliga konnten wir unsere Leistungen stabilisieren. Wir möchten den daraus gewonnenen Elan in die Salzlandliga mitnehmen, um auch dort erfolgreich zu bestehen. Optimistisch stimmt uns dabei, das die Mannschaft sich auf dem Platz und auch außerhalb gefestigt hat und als eingeschworenes Team auftritt", sieht Norbert Lehmann, Trainer des SV Einheit, optimistisch in die Zukunft.

Konkurrenz unausgeglichen

Einheit steht sowohl in der Hin- als auch Rückrundentabelle sowie bei den Heim- und Auswärtsspielen an erster Stelle. Der Wiederaufsteiger profitierte dabei vom Zugang des Landesklasse erfahrenen Torjägers Christoph Vatthauer (40 Tore) und von der Unausgeglichenheit der Konkurrenz. Frose, noch auf Platz zwei zur Halbserie, rutschte nach der Niederlage gegen Nachterstedt ab. Der letzte Salzlandliga-Absteiger holte dagegen Sieg um Sieg, um in der Endabrechnung Platz drei, vor dem Nachbarn, zu belegen.

Plötzlich war der Weg frei für Peißen, sich den "Vize" zu sichern. "Mit der abgelaufenen Saison können wir sehr zufrieden sein und haben die gesteckten Ziele erreicht. Mit dem SV Einheit ist der verdiente Meister aufgestiegen. Mit unserer sehr starken Offensive haben wir viele Tore erzielt, jedoch mit 52 Gegentoren noch einigen Nachholbedarf. So haben wir wichtige Spiele verloren und konnten Einheit nicht in Gefahr bringen. Im taktischen und defensiven Bereich muss unsere junge Mannschaft noch lernen, um ganz oben zu stehen", blickte Eintracht-Abteilungsleiter Karsten Steinke zurück.

Etwas mehr als den 5. Platz hatte sich die Sportfreunde Cörmigk versprochen, dafür zeigte sich der Sechste Plötzkau zufrieden mit seinem Abschlussrang. "Mit 52 Punkten war es zwar unsere von den Punkten her erfolgreichste Kreisliga-Saison seit dem Aufstieg 2008. Dennoch kann man irgendwie mit dem 5. Platz nicht richtig zufrieden sein. Da wäre mehr drin gewesen. Leider konnten wir viel zu oft, bedingt durch Verletzungen, nicht in Bestbesetzung antreten. Aber mit Einheit Bernburg ist auch verdient die beste Mannschaft aufgestiegen", sprach der Abteilungsleiter und Spieler des Sportfreunde-Teams, Mathias Koch, vor allem den Ausfall von Torjäger Patrick Pelka über einen langen Zeitraum der Rückrunde an. Allein 2011 traf der Neuzugang aus Baalberge in 14 Spielen 17 Mal. 2012 folgten nur noch vier Treffer.

"Mit den Neuzugängen Phi-lipp Röder und Martin Schu-mann gelang es uns das über viele Jahre in Plötzkau wandelnde Abstiegsgespenst zu vertreiben und mit dem 6. Platz in der Kreisliga Süd eine solide Serie zu spielen. Wären wir in den so genannten Spitzenspielen nicht etwas zu grün hinter den Ohren gewesen, wäre sogar noch mehr nach oben gegangen. Mit dem Erreichen des Sparkassen-Cups blicken wir auf eine gute Saison unserer Mannschaft zurück", freute sich Plötzkaus Fußballchef Christian Freimann.

Hinter diesen Mannschaften folgte das Tabellenfeld, in dem jede Mannschaft mehr oder weniger lange gegen den Abstieg zu spielen hatte. Am besten meisterten das Neuling TSV Preußlitz, der SV Blau-Weiß Könnern und der SV Grün-Weiß Giersleben. "Mit drei Siegen in der Hinrunde war die Punktausbeute, auch bedingt durch Verletzungspech, dementsprechend schlecht. In der Winterpause konnten wir uns gezielt verstärken und sorgten in der Rückrunde wieder einmal für die eine oder andere Überraschung mit Siegen über Mannschaften aus der Tabellenspitze. So verlief die zweite Hälfte der Saison besser als erwartet und das Saisonziel Klassenerhalt wurde frühzeitig gebucht", so Gierslebens Spieler und Abteilungsmitglied Christian Stephan.

Könnern verbesserte sich vom 13. des Vorjahres auf den 8. Platz. Dabei sah Abteilungsleiter Hans-Ulrich Kohlberg sogar noch mehr Potenzial in der Mannschaft: "Wir hätten besser dastehen können, wenn die Spieler mehr als geschlossene Einheit aufgetreten wären." Das dicke Ende kam jetzt in den letzten Tagen. Aufgrund von acht Spielerabgängen aus der Stammelf zog die sportliche Leitung der Blau-Weißen die Reißleine und meldete den Tabellenachten für die neue Saison nur noch in der Kreisklasse an.

Der eigentliche Abstiegskampf verlief bis zum letzten Spieltag spannend. Bis zu acht Mannschaften, am letzten Spieltag blieben davon drei übrig, mussten um den Klassenerhalt bangen. Am Ende braucht vielleicht aber keiner absteigen, weil Könnern das Handtuch warf. Der Spielausschuss hat noch keine Entscheidung getroffen, ob der Letzte Gatersleben dafür drin bleibt oder nur mit 13 Mannschaften gespielt wird.

Zu den Mannschaften, die bis zum letzten Spieltag zittern mussten, zählte der VfB Neugattersleben, Vorjahres-13. der Nord-Staffel. "Wir möchte die letzte Saison nur schnell vergessen und uns gezielt auf das neue Spieljahr konzentrieren. Wir mussten wie auch in den letzten zwei Spielzeiten wieder einmal auf viele dauerverletzte Spieler verzichten. Das konnten wir als kleiner Verein schlecht kompensieren. Aber genug gejammert. Wir wollen in diesem Spieljahr mindestens Platz zehn erreichen, um ganz ruhig arbeiten zu können. Um das zu erreichen, haben wir uns mit fünf neuen Spielern verstärkt", gibt Gernot Resch, 2. Vorsitzender des VfB, eine klare Zielstellung vor.

Rote Laterne

Am längsten leuchtete die Rote Laterne beim SV Lok Aschersleben II (17 Mal). Mit drei Siegen in den letzten vier Spielen machte die Lok-Reserve am letzten Spieltag aber gleich zwei Plätze gut. Dieser Aufschwung war ein Verdienst des neuen Trainers Klaus Gebhardt, der das Schlusslicht mit nur sechs Punkten erst 2012 übernahm. "In den uns noch zur Verfügung stehenden zwölf Spielen gelang am letzten Spieltag noch der Klassenerhalt. Ausschlaggebend war die gute Trainingsarbeit, die Zusammenarbeit mit unserem Landesklasse-Team sowie die schnelle Integration der A-Jugendspieler in den Männerbereich", resümierte Mannschaftsleiter Lars Triebel, der mit Gebhardt die Reserve übernahm und noch 13 Punkte holte.

So erwischte es Saxonia Gatersleben, das mit der längsten Negativserie von zehn Spielen ohne Sieg und nur sechs Punkten in der Rückrunde am letzten Spieltag die Rote Laterne übernahm.

Mit einem blauen Auge, der zweitschlechtesten Rückrunde und schlechtesten Heimbilanz kam die SG Neuborna davon. Gleich zweimal beendeten die Rand-Bernburger ein Punktspiel schon vor den 90 Minuten, da sie personell nicht mehr spielfähig waren - und das auf eigenem Platz. Erst am vorletzten Spieltag war der Klassenerhalt mit dem 2:2 gegen Gatersleben gesichert. Eine Niederlage hätte den letzten Platz bedeutet. Einen Spieltag zuvor gelang das dem ESV Lok Güsten mit einem 1:0 in Gatersleben. Gatersleben verspielte damit zwei Matchbälle.