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Fußball Fußball: Konkurrenten handeln

Von christian kattner 16.01.2013, 18:25

aschersleben/MZ. - Der Ball ruhte in den vergangenen Wochen auf dem Feld. Die meisten Fußballteams nutzen die Zeit jedoch, um noch einmal am Kader nachzubessern. Einige Spieler müssen gehen, andere kommen neu hinzu - auch in der Landesliga Nord. Während man es bei Lok Aschersleben eher ruhig angehen ließ, waren die Gegner etwas aktiver. Das bleibt natürlich auch in Aschersleben niemandem verborgen. "Man informiert sich schon, was passiert", sagt Lok-Trainer Siegfried Keller.

Der musste beispielsweise beim Hallenturnier am vergangenen Sonntag registrieren, dass etwa Ligakonkurrent FSV Barleben einen neuen Trainer hat. Frank Siersleben hat sein Amt zum 31. Dezember des vergangenen Jahres abgegeben. "Es gab einige Punkte, wo wir nicht zueinanderfinden konnten, die Aufgabe komplett über die Saison zu bringen", sagte Barlebens Präsident in einem Fernsehinterview vor der versammelten Mannschaft. Einige Gespräche mit möglichen Nachfolgern wurden geführt, am Ende präsentierte er seinen Spielern mit Christoph Schindler einen Mann, den sie ganz genau kennen. Der 24-Jährige ist Abwehrspieler in der Landesliga-Elf und gleichzeitig Nachwuchstrainer im Verein. Über die genauen Gründe des Abschieds lässt sich dennoch nur spekulieren, es kursieren Gerüchte, dass der Hauptsponsor kein Geld mehr zahlen kann und der Verein allen Spielern freigestellt hat, den Verein in der Winterpause zu verlassen. Sportlich sieht es eigentlich ganz gut aus: Immerhin steht Barleben derzeit auf dem fünften Tabellenplatz - Sorgen sehen ganz anders aus.

So etwa in Mechau. Mit lediglich fünf Punkten ist das Team Tabellenletzter. Chancen, die Liga zu halten, haben scheinbar einige Spieler nicht mehr gesehen. Anders ist der personelle Aderlass in der Winterpause nicht zu erklären. Steffen und René Mangrapp sowie Markus Krotki sind zum Landesklasseteam nach Liesten gewechselt, Philipp Noack geht zum Kreveser SV in die Landesklasse, die Brüder Robert und Uwe Schmidt werden ab der Rückrunde für den Verbandsligisten Lok Stendal spielen. Die zweite Mannschaft hat der Verein bereits aufgelöst und wird die Spieler in die Landesliga-Elf integrieren.

Hat Mechau mit ersten Auflösungserscheinungen zu kämpfen, hat der SV Staßfurt im Abstiegskampf noch einmal kräftig nachgerüstet: Mit Tobias Mensching, Danny Reuscher, Florian Abram, Sebastian Trensinger und Jan Winkler konnte der Tabellendreizehnte fünf neue Spieler verpflichten. Bei nur drei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, probiert der Verein alles. "Man muss aber sehen, wie die Leute da reinpassen", sagt Siegfried Keller. Bis auf Winkler waren allerdings alle Spieler schon einmal in Staßfurt aktiv, kennen den Verein also und dürften sich schnell zurechtfinden.

Auch der Schönebecker SV befindet sich in der Tabelle eher in den unteren Regionen und hat deshalb noch einmal reagiert. Mit André Suchanek (halbjährige Pause, Fortuna Magdeburg), Christian Keller (TSV Kleinmühlingen / Zens) und Marcel Meinicke (Germania Olvenstedt) konnten drei Neuzugänge präsentiert werden. Sicherlich hätte auch Ascherslebens Trainer gerne noch den einen oder anderen Neuzugang begrüßt - aber nicht um jeden Preis. Er will sich aber auch gar nicht beschweren, sondern kann der Situation auch etwas Positives abgewinnen: "Ich bin froh, dass es bei uns ganz ruhig geblieben ist", so Keller, "Karsten Müller, den wir aus der zweiten Mannschaft hochgezogen haben, hat sich sehr gut entwickelt." Ungestört kann sich Keller mit seiner Mannschaft auf die Rückrunde vorbereiten. Vielleicht ist das am Ende das Erfolgsgeheimnis für den Klassenerhalt. Und nicht die Transfers.