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Edlau bei Könnern Edlau bei Könnern: Reflektoren sollen Wild an Straßen warnen

Von Andreas Braun 20.04.2017, 09:45
Jens Tilch (r.) und Holger Preibisch bringen an der Straße zwischen Hohenedlau und Mitteledlau Reflektoren an.
Jens Tilch (r.) und Holger Preibisch bringen an der Straße zwischen Hohenedlau und Mitteledlau Reflektoren an. Engelbert Pülicher

Edlau - Blaue Reflektoren sollen im Raum Edlau für mehr Sicherheit sorgen. Sie sollen Wildtiere in der Dunkelheit warnen, dass sich ein Auto nähert.

Licht warnt die Tiere auf dem Feld

Das Licht der Scheinwerfer trifft dabei auf die Reflektoren und das Licht wird auf die angrenzenden Felder abgelenkt, die Tiere erschrecken sich quasi. Dass das funktioniert, hat auch die Bernburger Polizei bei ihren jährlichen Bekanntgaben der Unfallstatistiken bestätigt. Da, wo Reflektoren an den Entfernungsbaken montiert sind, werden in den Zeiten der Dunkelheit weniger Unfälle gemeldet.

Kollisionen auch um Edlau

Dennoch. Die Kollision zwischen einem Fahrzeug und einem Wildtier ist immer noch eine der häufigsten Ursachen, bei denen auf Straßen Schaden entsteht. Das ist auch rund um die Edlaudörfer nicht anders.

Sachschaden und ein totes Tier sind da schon schlimm. Dass Menschen verletzt oder gar getötet werden, daran möchten die Jagdpächter gar nicht denken. „Bisher ist es nur bei Sachschaden geblieben“, sagt Jens Tilch, Obmann der Jägerschaft Edlau. Dass es immer wieder zu Unfällen kommt, beruht darauf, dass sich der natürliche Lebensraum der Tiere mit dem von Menschen beanspruchten Raum überschneidet.

240 Reflektoren angebracht

Gut 240 der blauen Reflektoren sind an den Leitpfosten der Straßen angebracht worden. Vor allem an den Straßen zwischen Mitteledlau und Gröbzig, Mitteledlau und Hohenedlau, Hohenedlau und Schlettau sowie zwischen Kirchedlau und Könnern sind diese platziert worden, um in den dunklen Stunden für Sicherheit zu sorgen. „Doch auch an anderen Straßen, die keine Landstraßen sind, sondern kommunale, aber die Orte verbinden, will man versuchen, Reflektoren anzubringen“, sagt Holger Preibisch. Wir werden sehen, wo Bäume an der Straße stehen. Dort werden Reflektoren angebracht, so Preibisch weiter. „Insgesamt werden es bald 300 sein“, sagt Fritz Hornig, Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Edlau.

Grundstückseigentümer vereint

In der Genossenschaft sind gut 150 Grundstückseigentümer zusammengeschlossen und die wiederum haben fünf Jagdpächter mit der Hege und Pflege des Wildbestandes und des Reviers beauftragt. Neben Tilch als Obmann sind das Edlaus Urgestein Max Preibisch, sein Sohn Holger Preibisch, Willi Wegner und Helmut Kupietz. Die Genossenschaft unterstützt die Jagdpächter, wenn es um das Anbringen der Reflektoren geht. Denn die Kosten dafür müssen die Pächter übernehmen, doch die Genossenschaft bringt sich hier mit ein, sagt Hornig.

Schäden vorbeugen

Und auch die Öffentliche Versicherung Sachsen-Anhalt (ÖSA) will die Jäger unterstützen und beteiligte sich finanziell an den Warnreflektoren. „Es geht darum, Schaden abzuwenden. Jeder Unfall bringt Leid und Sorgen mit sich“, sagt Steffen Schliemann von der ÖSA.

Zudem seien Versicherungen gut beraten, vorbeugend tätig zu werden, denn jeder Unfall müsse auch reguliert werden und verursache Kosten, was zu steigenden Versicherungsprämien führen könne. Es sei also durchaus sinnvoll, nach Möglichkeiten zu suchen, wie man hier zur Vermeidung von Unfällen beitragen könne, so Schliemann. (mz)