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Corona-Pandemie Corona-Pandemie im Salzlandkreis: Virus bei mehreren Mitarbeitern des DRK Bernburg nachgewiesen

Von Torsten Adam 05.11.2020, 09:56
Aufgrund von 36 nachgewiesenen Neuinfektionen ist die 7-Tage-Inzidenz im Salzlandkreis am Mittwoch auf 73,8 positiv Getestete je 100.000 Einwohner geklettert.
Aufgrund von 36 nachgewiesenen Neuinfektionen ist die 7-Tage-Inzidenz im Salzlandkreis am Mittwoch auf 73,8 positiv Getestete je 100.000 Einwohner geklettert. Salzlandkreis

Bernburg - Aufgrund von 36 nachgewiesenen Neuinfektionen ist die 7-Tage-Inzidenz im Salzlandkreis am Mittwoch von 63,2 auf 73,8 positiv Getestete je 100.000 Einwohner geklettert - der bislang höchste Wert. Die Zahl der Menschen, die aktuell als krank gelten, stieg laut Kreisverwaltung auf 199. Die meisten davon wohnen in Bernburg (103), Könnern (21) und Schönebeck (19).

Unter anderem ist das Virus bei mehreren Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes in Bernburg nachgewiesen worden. Die Arbeitsfähigkeit des Rettungsdienstes ist nach Angaben der Kreisverwaltung weiterhin gewährleistet. Als Infektionsursache wird der mehrmalige Transport einer erkrankten Person mit unzureichender Schutzausrüstung vermutet.

Virus bei mehreren Mitarbeitern des DRK in Bernburg nachgewiesen

Das neu eingerichtete Test- und Fieberzentrum auf dem Gelände des Gesundheitsamtes in Bernburg-Roschwitz erlebte derweil zum Wochenstart einen Ansturm. Rund 260 Menschen wollten sich testen lassen, darunter auch viele ohne Symptome.

Die Kreisverwaltung bittet deshalb dringend um Beachtung, dass das Fieberzentrum montags bis freitags von 13 bis 16 Uhr nur symptomatischen Personen offen steht, die bei ihrem Hausarzt keinen schnellen Termin erhalten. Denn Menschenansammlungen und daraus resultierende mögliche Ansteckungen seien unbedingt zu vermeiden.

Sind 70 Prozent der Coronatests falsch positiv?

Unterdessen wachsen die Zweifel an der bundesweiten Quarantänestrategie infolge unzuverlässiger Ergebnisse der - auch in Bernburg vorgenommenen - PCR-Tests. Nach Angaben des Deutschen Ärzteblattes hat eine Studie der britischen Medizinerin Jessica Watson vom Nationalen Institut für Gesundheitsforschung ergeben, dass bei einer angenommenen Corona-Infizierung von drei Prozent der untersuchten Personen, was der jetzigen Pandemie-Situation entsprechen könnte, bis zu 70 Prozent der positiv Getesteten tatsächlich gar nicht infiziert sind.

Sie werden aber dennoch ebenso wie ihre Erstkontakte in Isolation geschickt, wodurch volkswirtschaftlicher Schaden entsteht. Steigt die Infektionsrate der Untersuchten, wie beispielsweise bei Reihentests in einem Altenpflegeheim mit Coronafällen, steigt mit ihr auch die Zuverlässigkeit der Resultate, heißt es.

Tests sind nur bei begründeten Coronaverdachtsfällen zuverlässig

Quintessenz: Tests versprechen nur bei begründeten Coronaverdachtsfällen ein wirklich zuverlässiges Ergebnis. Andersherum sei ein negatives Resultat kein Freibrief: Wenn die Symptomatik für eine Infektion spricht, wird unbedingt ein zweiter Test empfohlen. Wie viele Menschen im Salzlandkreis derzeit in Quarantäne sind, konnte die Verwaltung nicht mitteilen. (mz)