Brückenabriss in Strenznaundorf: Brückenabriss in Strenznaundorf: Ein Jahr lang geht nichts mehr

Strenznaundorf - Viele Wege führen nach Rom, aber leider nicht mehr nach Strenznaundorf. Auf Höhe der Dorfgaststätte weist ein Durchfahrtsverbotsschild daraufhin, dass in Richtung Gnölbzig nichts mehr geht.

Während die Kreisstraße zwischen den Nachbarorten Piesdorf und Ihlewitz schon monatelang wegen eines einsturzgefährdeten Durchlasses aus dem gleichen Grund für den Fahrzeugverkehr gesperrt ist, kommt nun eine weitere Einschränkung der Mobilität hinzu.

Seit Wochenbeginn ist die Verbindung zwischen Strenznaundorf und Gnölbzig durch schwere Betonblöcke endgültig gekappt.

Die zunächst aufgestellten Bauzäune wurden zuvor von „pfiffigen“ Autofahrern einfach zur Seite geschoben.

„Wir wurden am 29. Juni per Mail vom Kreiswirtschaftsbetrieb informiert, dass die Straße zwischen den beiden Orten mit sofortiger Wirkung gesperrt werden muss. Die Brücke über einen kleinen Bach kurz vor Gnölbzig ist nicht mehr verkehrssicher“, berichtet die Leiterin des Könneraner Ordnungsamts, Melanie Müller.

Das Bauwerk über der Kreisstraße sollte demnächst ohnehin saniert werden. Nach einer angesetzten Überprüfung der Brückentragfähigkeit schlugen die Gutachter jedoch Alarm.

Aus dem rechten Gewölbebogen - in Fahrtrichtung Strenznaundorf gesehen - waren mehrere Steine herausgebrochen und in den Bach gefallen.

„Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer wäre nicht mehr gewährleistet gewesen. Wir mussten diese Trasse sofort sperren. Schließlich war Gefahr in Verzug“, begründete Ralf Felgenträger, Leiter des Kreiswirtschaftsbetriebs.

Mit dieser Entscheidung muss auch Ludwig Leschinger leben. „Viele Fluchtwege haben wir nicht mehr“, nimmt der Strenznaundorfer Ortsbürgermeister die Angelegenheit mit Galgenhumor.

Er sei jedoch der Meinung, dass eine Sperrung für Lkw und landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge ab 7,5 Tonnen genügt hätte.

„Es waren doch nur ein paar herausgebrochene Steine. Allerdings bin ich auch kein Experte.“

Die Strenznaundorfer, die in Könnern oder Halle arbeiten und pendeln, müssen nun wohl oder übel den Umweg über Alsleben in Kauf nehmen. Schleichwege querfeldein über die Felder sind nicht vorhanden oder für Pkw nicht befahrbar.

Und die Strenznaundorfer werden sich in Geduld üben müssen, da die Brücke laut Ralf Felgenträger komplett abgerissen und durch ein neues Bauwerk ersetzt werden muss.

Die Ausschreibung soll spätestens bis Ende dieses Jahres erfolgen, damit dieses Projekt im Frühjahr 2019 in Angriff genommen werden kann.

„Wir haben das Ziel, innerhalb von zwölf Monaten eine neue Brücke zu planen und zu bauen“, so Ralf Felgenträger. Strenznaundorfer und Gnölbziger hoffen nun, dass dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt werden kann. Wenn möglich, auch in weniger als zwölf Monaten. (mz)