Brigitte Schuster aus Neu Königsaue: Brigitte Schuster aus Neu Königsaue: Die gute Seele des Dorfes

Neu Königsaue - Da steht sie mit ihren 73 Jahren in leicht gebeugter Haltung, harkt das Unkraut auf dem Fußweg zusammen und sammelt es mit der Hand auf. Meter für Meter arbeitet sich Brigitte Schuster so voran, bis der Weg fertig ist.

Schuster war am vergangenen Sonnabend nicht nur eine der ältesten Teilnehmerinnen an der mittlerweile dritten Dorfverschönerungsaktion in Neu Königsaue, Ortsbürgermeister Ralf Klar (CDU) bezeichnet sie auch als die gute Seele des Dorfes, wenngleich es in dem kleinen Ort doch mehr engagierte Menschen gibt. So unterscheidet sich Brigitte Schuster vielleicht darin, dass sie offiziell gar kein Ehrenamt innehat und doch bei vielen Dingen einfach mitmischt. Bescheiden im Hintergrund, wie Klar sagt. Und dennoch nicht weniger wichtig für die Aufgaben, die gerade erledigt werden wollen. „Auf sie ist immer Verlass“, sagt Klar.

Tatsächlich hilft Brigitte Schuster regelmäßig in der örtlichen Heimatstube und im Frauenkommunikationszentrum mit, es gibt ja immer etwas zu tun. In Erinnerung wird Klar wohl auch lange ihr Engagement zur 50-Jahr-Feier des Ortes vor drei Jahren bleiben, in dessen Vorbereitung sie für so viele Dinge, wenn auch kleine, zuständig war, und weshalb auch sie zum Erfolg des mehrtägigen Festes wesentlich beitrug.

Wer mit der 73-Jährigen selbst spricht, dem fällt sofort diese außergewöhnliche Bescheidenheit auf, die der Ortsbürgermeister neben ihrem Engagement so beeindruckt. So zuckt Brigitte Schuster erst die Schultern und lächelt dann etwas verlegen, als sie erfährt, wie lobend Klar über sie spricht. Dann sagt sie: „Ich kann nicht still sitzen, für mich muss es immer etwas zu tun geben.“ Anderen zu helfen, ist dabei nur eine Möglichkeit des sinnvollen Zeitvertreibs, die Priorität so zu setzen liegt aber offenbar aber in ihrem Naturell. „Wahrscheinlich habe ich wirklich ein großes Herz“, sagt sie dann.

Brigitte Schuster, im heutigen Saalekreis geboren und 1969 nach Neu Königsaue gezogen, spricht dann über die Kinder des örtlichen Kinder- und Jugendhilfezentrums, mit denen sie sie beschäftigt, für die sie sogar einen Garten anlegte. Mit Kindern sei sie auch schon früher, noch zu DDR-Zeiten, ins Ferienlager gern gefahren. Sie spricht dann auch über ihre Hobbys, zu denen Handarbeiten wie Häkeln, Stricken oder Sticken gehören und wovon wiederum die Kinder im Kinderheim profitieren und auch ihre zwei Enkel, die mittlerweile auch schon größer geworden sind. Ansonsten kümmert sich die gelernte Saatzüchterin, die noch immer mit ihrem Ehemann Peter zusammenlebt, um mehrere zugelaufene Katzen. Auch da kommt ihr großes Herz wieder zum Vorschein. (mz)