Boxen in Aschersleben: Boxen in Aschersleben: Seit 90 Jahren Kämpfe im Ring

Aschersleben - Seit mindestens 89 Jahren wird in Aschersleben im Verein geboxt. Wenn im nächsten Jahr das 90. Jubiläum gefeiert werden kann, dann wollen sich die Ascherslebener Faustkämpfer diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Das sagte der Präsident des VfB Aschersleben, Roland Gehlhaar, gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung.

Nach einer längeren Durststrecke, in der die Ascherslebener Freunde des Boxsports vergeblich auf eine Veranstaltung in der ältesten Stadt des Landes gewartet haben, lädt der VfB als Ausrichter die Fans aber schon jetzt ein. Nämlich am 13. und 14. September, wenn in der Ascherslebener Ballhaus-Arena die Landesmeisterschaften des Amateurboxverbandes Sachsen-Anhalt ausgetragen werden. An beiden Wettkampftagen werden ausschließlich Kämpfe in der Altersklasse Männer ausgetragen. Am ersten Tag stehen ab 18 Uhr die Vorrundenkämpfe, am zweiten ab 10 Uhr die Finals auf dem Programm.

Roland Gehlhaar sieht diese Meisterschaft als gute Gelegenheit, daran zu erinnern, dass in Aschersleben der Boxsport noch längst nicht ausgestorben ist, auch wenn der Verein personell gegenwärtig nicht dazu in der Lage ist, regelmäßig zu veranstalten.

Dafür pflegen die VfB-Boxer sehr gute Beziehungen zum Sportverein Blau-Weiß Hettstedt, der ein- bis zweimal im Jahr eine Boxveranstaltung im Klubhaus der Walzwerker auf die Beine stellt. Unter anderem liefern die Ascherslebener dafür stets den Boxring.

Unter der Anleitung von Trainer Günter Hennig trainieren derzeit 40 Sportler im VfB-Seilquadrat. Darunter drei Männer.

Mit etwas Wehmut dürfte allerdings nicht nur Roland Gehlhaar an die ganz großen Zeiten des Ascherslebener Boxens denken. Aber auch die fanden bereits zu und vor seiner Zeit statt, als die Ringschlachten noch im Landhaus, Waldschlösschen oder im Bestehornhaus ausgetragen wurden. Das Bestehornhaus war übrigens zuletzt in den 1990er-Jahren Austragungsstätte für mehrere Oberliga-Punktkämpfe des damaligen BC 25. Seinerzeit stand auch Oliver Güttel für Aschersleben im Ring, der später ins Profilager wechselte und da nach erfolgreichen Auftritten wegen einer Verletzung seine Karriere beenden musste.

Vielleicht, so Roland Gehlhaar, gibt es ja im Jubiläumsjahr 2015 durchaus ein Wiedersehen der Box-Fans mit Oliver Güttel und mit anderen ehemaligen hiesigen Fightern, die einst in Aschersleben für Furore sorgten. (mz)