Basketball Basketball: Der große Trumpf ist die Halle
aschersleben/MZ. - Rivalitäten sind in der 1. Basketball-Regionalliga keine Seltenheit. Einige Teams, besonders die aus Niedersachsen, operieren auf engstem Raum. Man kennt sich über Jahre, hat sich zahlreiche Schlachten geliefert. Und wie sieht es da mit Freundschaften aus? Thorsten Weinhold pflegt eine. "Ich mag Aschersleben", sagt der Trainer der SG Wolfenbüttel, "klar, wir haben Respekt vor der Mannschaft. Doch über die Jahre ist da auch eine Beziehung zum Verein und den Fans der Tigers entstanden."
Anpfiff um 20.15 Uhr
Genau die stellen sich nun Samstagabend in der Sporthalle am Landeshuter Platz in Wolfenbüttel (Anpfiff 20.15 Uhr) vor. Die Heimstätte der SG gilt seit vielen Jahren als ihr großes Plus. "Gut besucht und immer Top-Stimmung", charakterisiert Weinhold das eigene Parkett und macht darin auch gleich die eventuell entscheidende Nuance im Duell mit den Tigers aus. "Wenn überhaupt eine der beiden Mannschaften einen kleinen Vorteil hat, dann wir wegen der Halle."
Fünf Siege hat Wolfenbüttel als Tabellensechster bisher gesammelt - einen mehr als Aschersleben. Geht es nach Weinhold, hätten es sogar schon sechs oder sieben sein können. Doch das Team habe im Sommer aus beruflichen Gründen einen Umbruch vollzogen, war später von Verletzungen gebeutelt und musste zu Hause bereits gegen das Toptrio der Liga aus Stade, Itzehoe und Oldenburg antreten. "Doch wir fühlen uns jetzt auf einem guten Weg." Gegen die Tigers dürfte der tief besetzte Kader nahezu komplett sein, dazu soll von Kooperationspartner Wolfenbüttel Dukes aus der 2. Bundesliga pro B Aufbauspieler Mertcan Cantürk in die Mannschaft rücken. Weinholds Ziel ist klar: Er will dem zuletzt gegen Göttingen überzeugenden Ascherslebener Aufbauduo Kamil Piechucki und Andrew Jones Paroli bieten.
Das wird, das weiß man bei den Tigers-Verantwortlichen, wohl nicht jedes Wochenende ein so sicheres Händchen haben wie am vergangenen Sonntag beim Heimsieg über den ASC Göttingen. "Von Andrew jetzt in in jedem Spiel 35 Punkte zu verlangen, geht nicht", sagt auch Nándor Kovács.
Hinspiel ging verloren
Der Tigers-Trainer weiß um die Härte der Aufgabe, die Samstagabend auf seine Mannschaft wartet. "Doch wir sind bereit." Nicht mit von der Partie wird jedoch Nachwuchstalent Karl Democh sein. Der 17-jährige Flügelspieler konnte aufgrund eines Infektes die gesamte Woche nicht trainieren und wird wohl erst in der kommenden Woche wieder an den Übungseinheiten teilnehmen. "Aber mittlerweile verfügen wir über genügend Tiefe im Kader, die vor allem auch auf einem guten ähnlichen Level agiert", hat Nándor Kovacs beobachtet. Das war im Hinspiel gegen Wolfenbüttel noch anders, als die Tigers in einem wenig unterhaltsamen Spiel daheim mit 55:62 unterlagen. "Damals waren beide Teams noch darauf ausgerichtet, zunächst das Spiel des anderen zu verhindern", erinnert sich Thorsten Weinhold. Diesmal wird es wohl ganz anders kommen. Doch bei aller Freundschaft: Für viermal zehn Minuten ist man erst einmal erbitterter Kontrahent.