Basketball-1. Regionalliga: Basketball-1. Regionalliga: Ein kurzes Kribbeln vor dem All Star Spiel des BVSA

Schönebeck - Sebastian Lindenberg saß am Spielfeldrand während seine Augen für einen kurzen Moment funkelten. Ob er sich vorstellen könnte, noch einmal für die Aschersleben Tigers in der 1. Regionalliga zu spielen? „Wenn man das so sieht“, sagte der 28-Jährige, „dann kribbelt es schon ein bisschen.“ Aber: „Ich bin beruflich sehr eingespannt“, schob Lindenberg, der im Klinikum Wernigerode arbeitet, am Dienstagnachmittag sofort hinterher. Und dann musste er auch schon los, sich umziehen, für das All Star Spiel des Basketball Verbandes Sachsen-Anhalt (BVSA) in Schönebeck.

Lindenberg, der seit 2013 für die zweite Tigers-Mannschaft auf dem Parkett steht, war von den Basketballfans aus Sachsen-Anhalt für das Aufeinandertreffen der besten Spieler nominiert worden. Genau wie die Erstregionalligaakteure Sebastian Harke, Ljubisa Markovic und Michael Canty. Während Flügelspieler und Publikumsliebling Lindenberg noch zuschauen durfte, waren seine Vereinskameraden bereits vor dem eigentlichen All Star Spiel im Einsatz.

Die Aschersleben Tigers mussten sich im erstmals ausgetragenen Event-Spiel dem Pro B-Ligisten BSW Sixers mit 53:61 geschlagen geben. Gespielt wurde über vier Mal acht Minuten. „Ein guter erster Test“, meinte Trainer Michael Opitz nach der Partie und fügte nicht unzufrieden hinzu: „Das sah schon gar nicht so schlecht aus.“ Am Montag hatte sich Aschersleben erstmals nach der kurzen Weihnachtspause wieder zum Mannschaftstraining versammelt.

Bis auf den mit einer Grippe im Bett liegenden Center Ole Alsen und den Langzeitverletzten Leon Dronjak konnte Coach Opitz am Dienstag in Schönebeck auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Auch Karl Democh, der in den letzten Partien des Spieljahres 2014 aufgrund eines angerissenen Syndesmosebandes ausgefallen war, wurde wieder eingesetzt. „Es geht für uns jetzt darum, den nötigen Rhythmus aufzubauen und die Spielkondition wiederherzustellen“, blickte Michael Opitz voraus.

Um diese Punkte zu erfüllen, bleibt den Aschersleben Tigers mehr Zeit als gedacht. Die für den Sonnabend geplante Partie gegen den DBV Charlottenburg/TuS Lichterfelde wurde abgesagt, weil der gegnerische Trainer und ein Spieler am All Star Spiel der Nachwuchs Basketball Bundesliga teilnehmen (die MZ berichtete). Wann die Partie nachgeholt wird, steht noch nicht fest. Die Tigers sind jedenfalls bestrebt, das Nachholspiel nicht in den April rutschen zu lassen. „Wir wollen es vorher über die Bühne bringen“, sagte Tigers-Manager Alexander Rolle während des All Star Tages in Schönebeck.

Für das Wochenende sucht Aschersleben aufgrund des Ausfalls noch einen Testspielgegner. Das Team soll bis zum nächsten Punktspiel am 17. Januar im Ballhaus gegen den drittplatzierten SSV Lok Bernau Spielpraxis sammeln. Auch Kapitän Sebastian Harke, der am Dienstag noch geschont wurde und trotz seiner Wahl nicht am All Star Spiel teilnahm, wird bei einem möglichen Test dabei sein. „Die Doppelbelastung mit dem Event-Spiel und dem All Star Spiel wäre zu hoch gewesen“, begründete Manager Rolle die Entscheidung, sagte zugleich aber auch: „Für uns als Verein ist es grundsätzlich natürlich schön, dass die Spieler gewählt wurden und hier dabei sein dürfen.“

So zeigten Michael Canty und Ljubisa Markovic während der Partie dann auch die ein oder andere gelungene Aktion. Und Sebastian Lindenberg? Der streute gewohnt zuverlässig seine Mitteldistanzwürfe ein und stellte unter Beweis, dass er trotz seines „Rückschritts“ von der Regionalliga- in die Oberligamannschaft nichts verlernt hat. „Ich freue mich sehr, dass ich wieder gewählt wurde“, sagte Lindenberg. Siebenmal wollten die Fans den 28-Jährigen in den vergangenen Jahren beim All Star Spiel bereits sehen. 2013 musste er berufsbedingt absagen, 2014 war er verletzt. Nun kehrte Lindenberg auf das All Star-Parkett zurück. Und: „Auch für ihn“, meinte Manager Rolle, „ist das eine große Ehre.“

Mit der zweiten Tigers-Mannschaft spielt der Flügelspieler eine überraschend starke Oberligasaison. Der Aufsteiger steht auf Platz fünf, Lindenberg ist mit durchschnittlich 21,1 Punkten pro Partie bester Werfer seines Teams. Und auch wenn eine Rückkehr in das Erstregionalligateam für Lindenberg aus beruflichen und somit zeitlichen Gründen wohl ausgeschlossen ist, steht für den 28-jährigen Dauergast fest: Beim All Star Tag 2016 möchte er unbedingt wieder dabei sein. (mz)