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Abwasser in Nachterstedt Abwasser in Nachterstedt: Land zahlt Zuschuss für Druckleitung

Von Kerstin Beier 14.06.2016, 11:58
Christina Wöllmer (r.) erklärt das Vorhaben des Abwasserzweckverbandes.
Christina Wöllmer (r.) erklärt das Vorhaben des Abwasserzweckverbandes. detlef anders

Seeland - Ministerbesuch am Montag beim Abwasserzweckverband Ostharz: Die neue Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Claudia Dalbert (Grüne) kam nicht mit leeren Händen, sondern brachte einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 568.500 Euro mit. Mit diesem Geld unterstützt das Land den Ausbau der Abwasseranlagen im Seeland.

Der Zweckverband plant, eine 4,7 Kilometer lange Abwasserdruckleitung vom vorhandenen Pumpwerk des Industriestandortes Novelis zur Kläranlage Hoym zu bauen, um die Industrieabwässer des Großbetriebes ordnungsgemäß zu entsorgen. Damit wird die Kläranlage in Gatersleben entlastet, die laut AZV-Chef am Limit arbeitet.

Nachdem Novelis um ein zweites Werk erweitert wurde, habe sich die Abwassermenge zeitweise von 100 auf 300 Kubikmeter pro Stunde erhöht, erläutert AZV-Mitarbeiterin Christina Wöllmer, die das Vorhaben technisch betreut. Die vorhandene Druckleitung nach Gatersleben sei zu klein, und auch das dortige Klärwerk sei für solche Mengen nicht ausgelegt. Hoym habe dem gegenüber die Kapazität und auch die Reinigungsleistung, Industrieabwässer zu klären, die zu großen Teilen als Kühlwasser ins System geleitet werden, so AZV-Chef Lutz Günther.

Da große Abwassermengen bei Novelis produktionsbezogen anfallen, baut das Werk auf eigene Kosten ein sogenanntes Pufferbecken. Damit können Schwankungen bei den Abwassermengen ausgeglichen werden. Zudem sei man damit für den Havariefall gerüstet. Das vorhandene, noch zu vergrößernde Pumpwerk werde in einem solchen Havariefall abgeriegelt und das Wasser im Becken aufgefangen.

Lutz Günther zeigte sich erleichtert über den Fördermittelbescheid und war sich mit der Ministerin einig, dass eine ordentliche Abwasserentsorgung Voraussetzung für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Region ist. Dalbert bezeichnete Novelis mit seinen 1 200 Beschäftigten als einen der wichtigsten Arbeitgeber in Sachsen-Anhalt. Das Vorhaben des AZV befindet sich zurzeit in der Ausführungsplanung, in vier Wochen sollen die Arbeiten ausgeschrieben werden. Günther nutzte den Besuch von Dalbert auch für einen Appell, in Sachen Altanschließerbeiträge möglichst schnell zu einer Lösung zu kommen. (mz)