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Sachsen Sachsen: Drei Morde in Groitzsch - ein mutmaßlicher Täter

06.09.2010, 12:25
Polizisten sichern am Sonntag ein altes Landwirtschaftsgelände im westsächsischen Groitzsch (Kreis Leipzig) nach einem Doppelmord. (FOTO: DPA)
Polizisten sichern am Sonntag ein altes Landwirtschaftsgelände im westsächsischen Groitzsch (Kreis Leipzig) nach einem Doppelmord. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Groitzsch/dpa. - Der mutmaßliche Doppelmörder von Groitzschhat wahrscheinlich noch einen weiteren Menschen erschossen. DieStaatsanwaltschaft Leipzig geht davon aus, dass der 40-Jährige ausBayern im vorigen Jahr auch einen 27-Jährigen in der westsächsischenKleinstadt umgebracht hat. Die Tatwaffe des Doppelmordes am 28.August und die des Mordes von 2009 seien identisch. Der Verdächtigeschweigt in der Untersuchungshaft. Seine Motive bleiben rätselhaft.

Bei der Tatwaffe handelt es sich um einen Revolver, der bei derFestnahme des 40-Jährigen vergangene Woche in dessen Auto gefundenworden war. Das Bundeskriminalamt habe die gefundenen Projektile unddie Waffe verglichen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft amMontag in Leipzig mit. Nun solle noch in dieser Woche ein neuerHaftbefehl wegen Mordes in drei Fällen beantragt werden.

Zu den Hintergründen der Morde machen die Ermittler weiter keineAngaben. Der Kaufmann aus Bayern ist der Besitzer des Lagerhallen-Grundstücks, auf dem am 28. August ein 19-Jähriger und ein 23-Jähriger erschossen wurden. Vermutlich waren sie zum Schrottsammelndort unterwegs; die Behörden hatten jedenfalls ihre SoKo «Schrott»getauft.

Auch der 27-Jährige soll im April 2009 mit der Mutter seinerFreundin auf der Suche nach Altmetall in Groitzsch unterwegs gewesensein. Er wurde einige hundert Meter entfernt vom verwildertenGrundstück des Bayern getötet. Der Verdächtige hatte in derVergangenheit mehrere Anzeigen wegen Sachbeschädigung undHausfriedensbruchs erstattet.

Der 40-Jährige besitzt nach Angaben der Ermittler noch mehrImmobilien in Sachsen - allerdings allesamt keine sogenanntenFiletgrundstücke. Was er damit wollte, ist unklar. Medienberichtenaus Bayern zufolge beschreiben Nachbarn den Mann als Eigenbrötler. Erlebte mit seiner Frau und den Schwiegereltern in einem Haus in Cham(Bayern), rund 60 Kilometer nordöstlich von Regensburg. Der 40-Jährige hatte sich selbst bei der Polizei gestellt.