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Rinderzucht Sachsen-Anhalt Wie Thieleckes die Harz-Kuh vor dem Aussterben retten

In Ostdeutschland war das Harzer Rote Höhenvieh ausgestorben, es passte nicht zur DDR-Landwirtschaft. In Tanne schenkte vor 30 Jahren Susann Thielecke ihrem Mann ein Kalb, heute stehen über 550 Tiere auf der Weide. Jetzt sollen sie Weltkulturerbe werden.

Von Lisa Garn 23.06.2025, 18:00
Das Rote Höhenvieh gehörte einst zu fast jedem Harzer Haushalt. Heute wird die Rasse wieder gezüchtet, gesichert ist ihr Überleben nicht.
Das Rote Höhenvieh gehörte einst zu fast jedem Harzer Haushalt. Heute wird die Rasse wieder gezüchtet, gesichert ist ihr Überleben nicht. Foto: Matthias Bein

Susann Thielecke steigt über einen Zaun und begrüßt die Herde auf der Weide. Die Tiere bleiben stehen, Kälber blicken unter den Beinen der Mutterkühe hindurch. „Alles ist gut. Ich wollte nur nach euch sehen“, sagt die Rinderzüchterin mit ruhiger Stimme. Der Anblick in Tanne (Kreis Harz) ist besonders. Hier stehen die rotbraunen Harz-Kühe auf der Wiese, der offizielle Name: Harzer Rotes Höhenvieh. Es ist eine der ältesten Rinderrassen in Deutschland. „Diese Tiere heute hier zu sehen, ist ein wunderbares Gefühl“, so die 59-Jährige. Denn vor Jahrzehnten war die Rasse in Ostdeutschland ausgestorben – sie passte nicht in eine DDR-Landwirtschaft, die auf maximale Leistung ausgelegt war.